Magenbypass senkt Komplikationen in der Schwangerschaft

04.10.2018

Ein Magenbypass, Schlauchmagen oder Magenballon hilft stark Übergewichtigen, ihr Gewicht drastisch zu reduzieren. Es zeigte sich, dass diese Normalisierung des Körpergewichts Frauen bei späteren Schwangerschaften vor Komplikationen schützt.
Frauen, die sich einer Magenverkleinerung unterziehen, haben später in der Schwangerschaft seltener Probleme. image.originalResource.properties.copyright

Je größer der BMI und damit das Übergewicht einer Frau, umso häufiger kommt es während einer Schwangerschaft und der Entbindung zu Problemen bei Mutter und Kind. Dazu zählen unter anderem Notkaiserschnitte, Frühgeburten oder eine Übertragung der Schwangerschaft. Auch Wehenschwächen treten häufiger auf und die Geburt muss dann mit Medikamenten eingeleitet werden. Weitere Komplikationen sind unter anderem auch Blutungen nach der Geburt.

Das belegen auch Daten des schwedischen Geburtenregisters aus den Jahren 2006 bis 2013: Es zeigte sich, dass Kinder übergewichtiger Mütter häufiger unter Infektionen und fetalem Distress litten. Das bedeutet beispielsweise Sauerstoffmangel während der Geburt oder ein ungewöhnlicher Herzschlag, wie ein Forscherteam um Olof Stephansson vom Karolinska-Institut in Stockholm im Fachblatt Plos Medicine berichtet.

In diesem Zeitraum hatten rund 2.000 Frauen nach einer bariatrischen Operation im Durchschnitt 38 kg abgenommen. Im Vergleich zu stark übergewichtigen Schwangeren konnten von den operierten Müttern deutlich mehr Kinder natürlich entbunden werden. Nicht nur die Zahl der Kaiserschnitte, sondern vor allem auch die Zahl der Notkaiserschnitte lag deutlich niedriger. Auch die übrigen Geburtskomplikationen traten seltener auf als bei adipösen Frauen.

Schweden hat eine Vorreiterrolle bei der Adipositas-Chirurgie: Bereits bei einem Prozent aller heute geborenen Kinder hatte die Mutter eine sogenannte bariatrische Operation hinter sich.

SK