Britischer Psychologe: Massiver Medienkonsum macht Kinder krank

22.05.2012

Der Medienkonsum von Kindern ist auf einem Rekordhoch, sagte der Psychologe Dr. Aric Sigman auf einem Kongress für Kinderärzte in Glasgow, Schottland. Er plädiert dafür, dass Eltern die "Bildschirmzeit" ihrer Sprösslinge rigoroser einschränken, um Abhängigkeit und körperlichen Folgen vorzubeugen.
Schon kleine Kinder lieben das Fernsehen. Eltern sollten jedoch darauf achten, dass es nicht zu viel wird. image.originalResource.properties.copyright

Kinder verbrächten heutzutage viel zu viel Zeit vor Fernseher und Computer, warnte Sigman. Bis zum Alter von sieben Jahren hätten sie durchschnittlich bereits ein komplettes Jahr vor Bildschirmen gesessen. Durch den damit einhergehenden Bewegungsmangel seien gesundheitliche Probleme wie Herz-Kreislauf-Krankheiten oder Typ-2-Diabetes nicht selten. Die Folgen für das sich entwickelnde Gehirn der Kinder seien nicht absehbar. Sigman forderte daher Tages-Obergrenzen für die "Bildschirmzeit", ähnlich wie es sie für Salz- oder Alkoholkonsum gebe.

Der Psychologe, der bereits ein Buch zum Thema Medienkonsum von Kindern geschrieben hat, sieht die Eltern in der Pflicht, einen Riegel vorzuschieben. Einen zu laxen Umgang mit Medien hält er für eine Form der Vernachlässigung. Einfache Maßnahmen wären, Fernseher komplett aus Kinderzimmern zu verbannen und Kinder unter drei Jahren gar nicht fernsehen zu lassen. Auch das eigene Verhalten müssten die Eltern kritisch betrachten. Wer ständig mit seinem Mobiltelefon hantiere oder vor dem Computer sitze, treibe seine Kinder in eine lebenslange Abhängigkeit von Medien, sagte Sigman.

RF