Mehr Gewicht durch Fernseh-Kochshows?

19.03.2015

Kochsendungen im Fernsehen erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit und manch einer lässt davon immer wieder gerne inspirieren. Doch wer häufig Rezepte der Fernsehküche nachkocht, läuft offenbar Gefahr, an Gewicht zuzulegen, wie US-Forscher jetzt herausgefunden haben.
Selbst kochen ist gesund, allerdings kommt es auch darauf an, woher die Rezepte stammen. image.originalResource.properties.copyright

„Die Botschaft ist klar“, sagt Lizzy Pope von der University of Vermont, „Kochshows sollten ein Fernseherlebnis bleiben, und kein Kocherlebnis werden.“ Bereichern Rezepte von Fernsehköchen das Kochrepertoire, macht sich das der neuen Studie zufolge auf der Waage bemerkbar. Frauen, die gerne Kochshows im Fernsehen ansahen und häufig selbst kochten, wogen im Schnitt zehn Pfund mehr als Frauen, die ihre Rezeptideen von Familienmitgliedern und Freunden, aus Zeitungen und Zeitschriften oder bei Kochkursen erhielten. Auch Frauen, die regelmäßig frisch kochten, aber keine Kochsendungen ansahen, waren im Durchschnitt leichter. Das berichtet die Wissenschaftlerin gemeinsam mit Kollegen in der Fachzeitschrift Appetite. Gleiches galt für Frauen, die sich gern Kochsendungen ansahen, selbst jedoch nur selten zum Küchenmesser griffen. „Für die, die solche Shows nur zur Unterhaltung ansehen, ist alles fein“, sagt Pope.

Der Grund für die Gewichtszunahmen liege vermutlich darin, dass die zu den Kochsendungen gehörenden Rezepte nicht die gesündesten seien, sagt Koautor Brian Wansink, Direktor des Food and Brand Lab der Cornell Universität. Eine britische Studie habe gezeigt, dass die Rezepte in britischen Kochshows mehr Kalorien und Fett enthielten als von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen. Die Fernsehküche gebe einem jedoch das Gefühl, es sei in Ordnung, Gerichte zuzubereiten und zu genießen, die weniger gesund seien, und größere Portionen davon zu essen, so Wansink.

Die Studie deckte zudem auf, dass auch Frauen, die nach Rezepten aus sozialen Medien kochten, mehr wogen. „Das könnte damit zusammenhängen, dass perfekte Fotos von oft sehr reichhaltigen Gerichten, die auf Facebook, Twitter und Co. gepostet werden, den Eindruck hinterlassen, dass ungesundes Essverhalten die Norm ist“, vermutet Pope.

HH