Corona-Lockdown: Jeder Zweite fühlt sich gestresster

06.05.2020

Eine Umfrage der Universität Basel unter über 10.000 Personen hat ergeben, dass sich etwa die Hälfte der Befragten in der aktuellen Corona-Krise gestresster fühlt als zuvor. Außerdem hat sich die Häufigkeit schwerer depressiver Symptome fast verdreifacht.
Die Doppelbelastung durch Job und Kinderbetreuung ist ein großer Stressfaktor in der aktuellen Corona-Krise. image.originalResource.properties.copyright

Knapp die Hälfte der Befragten fühlt sich aktuell gestresster als vor dem Corona-Lockdown. Als Gründe werden Belastungen durch Veränderungen bei der Arbeit und Ausbildung, der Kinderbetreuung und durch das eingeschränkte Sozialleben genannt. Bei 57 Prozent der Befragten haben sich zudem depressive Symptome verstärkt. Die Häufigkeit einer schweren depressiven Symptomatik hat sich von 3,4 Prozent vor der Coronakrise auf 9,1 Prozent im Lockdown erhöht. Die Umfrage wurde zwischen dem 6. und 8. April 2020 durchgeführt, also drei Wochen nach der Verkündung des Lockdowns in der Schweiz.

Stress nimmt nicht bei jedem zu

Erstaunlicherweise fühlt sich aber ganze 26 Prozent der Befragten im Lockdown weniger gestresst als vor der Krise, bei 24,4 Prozent gab es keinen Unterschied. Die Forscher konnten folgende Maßnahmen identifizieren, die mit einem geringeren Stresslevel zusammenhängen:

Bewegung jeder Art, ob Radfahren, Joggen oder Spazierengehen,

sich vermehrt seinem Hobby oder einem neuen Projekt zuwenden,

nur selten (maximal ein bis zweimal pro Tag) Corona-News konsumieren

  • Bewegung jeder Art, ob Radfahren, Joggen oder Spazierengehen
  • sich vermehrt seinem Hobby oder einem neuen Projekt zuwenden
  • nur selten (maximal ein bis zweimal pro Tag) Corona-News konsumieren

Einige dieser Faktoren sind bereits als stressreduzierend bekannt. Die neuen Daten zeigen, dass man diese Zusammenhänge auch in der Situation eines Pandemie-Lockdowns findet.

NK