Midlife-Crisis macht neugierig

02.05.2016

Irgendwann kommt jeder in das Alter, in dem man in der Midlife-Crisis landen kann oder zuvor schon mit Mitte zwanzig in der sogenannten Quarterlife-Crisis. Die Sinnkrisen im Leben haben aber nicht nur negative Seiten. Das belegt eine britisch- US-amerikanische Studie.
Wer in einer Midlife-Crisis steckt, ist der Welt gegenüber offener und neugieriger. image.originalResource.properties.copyright

Menschen, die sich selbst in einer Sinnkrise sahen, waren neugieriger als die übrigen Studienteilnehmer gegenüber ihren Mitmenschen, sich selbst und ihrem Platz in der Welt. Das berichtete Dr. Oliver Robinson von der University of Greenwich gemeinsam mit Kollegen auf einer Konferenz der British Psychological Society in Nottingham. Demnach ist es wie so oft: In jedem Schlechten steckt auch etwas Gutes: Während Krisen oft mit seelischem Leid und dem Gefühl von Zweifeln und Unsicherheit einhergehen, könnten sie auch mehr Offenheit für neue Ideen und Anregungen mit sich bringen, so Robinson. Dies wiederum könne den Blick für kreative Lösungen öffnen, durch die man sich weiterentwickle, ist sich der Wissenschaftler sicher. Diese gesteigerte Neugier sei wie ein Silberstreif am Horizont der Krise, und das Wissen darum könnte Menschen dabei helfen, diese Lebenskrisen leichter auszuhalten, so Robinson.

Die Forscher hatten über 900 Studienteilnehmer ab 20 Jahren und darüber zu ihrer Neugier in Bezug auf sich selbst, anderen gegenüber und der Welt befragt. Außerdem beantworteten die Teilnehmer die Frage, ob sie sich in einer emotional unbeständigen Umbruchszeit befänden, die schon mindestens ein Jahr andauere und zeitweise ihre Fähigkeit, damit fertig zu werden, übersteige.

HH