Migräne: Wie gut helfen neue Arzneimittel?

ZOU | 11.11.2021

In den USA sind für die Behandlung akuter Migräneanfälle neben Triptanen bereits zwei weitere Wirkstoffklassen zugelassen, die Ditane und Gepante. Sie scheinen die Schmerzen im Vergleich zu Triptanen etwas weniger wirksam zu reduzieren, könnten für bestimmte Patienten aber dennoch hilfreich sein.
Migräneattacken können sehr unangenehm sein und die Lebensqualität stark einschränken. image.originalResource.properties.copyright

In 64 klinischen Studien mit insgesamt 46.442 Personen wurde untersucht, wie sich die Effekte von Triptanen, Ditanen und Gepanten bei Migräneattacken voneinander unterschieden: Einem Placebo waren alle drei Wirkstoffklassen im Hinblick auf Schmerzfreiheit oder ‑reduzierung binnen zwei Stunden überlegen. Die meisten Triptane hatten jedoch eine größere Wirkung als die Ditane und Gepante. Letztere unterschieden sich in ihrer Wirksamkeit nicht messbar voneinander, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift „JAMA Network Open“.

Lasmiditan aus der Gruppe der Ditane führte am häufigsten zu Nebenwirkungen, auch in relativ geringer Dosierung. Ihm folgten verschiedene Triptane, während die Gepante seltener durch Nebenwirkungen auffielen. Am häufigsten kam es zu milden bis mäßigen Schmerzen, Engegefühl, Schweregefühl und Druck in der Brust. Schwerwiegend waren die Nebenwirkungen zu höchstens zwei Prozent. Da die Wirkstoffe noch recht neu sind, ist die langfristige Sicherheit und Verträglichkeit der Ditane und Gepante aber noch nicht ausreichend untersucht.

Für die Behandlung akuter Migräneattacken sind Triptane heutzutage Standard. Aber nicht jedem helfen die Medikamente, und mehr als die Hälfte der Betroffenen setzen sie schließlich ab. Für Menschen mit einem hohen Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind sie zudem ungeeignet. Für diese Menschen könnten Ditane und Gepante deshalb trotz ihrer geringeren Wirkung eine geeignete Alternative sein.

Quelle: DOI 10.1001/jamanetworkopen.2021.28544