Miniroboter entfernt Blutgerinnsel im Gehirn

25.07.2012

Australische Wissenschaftler haben einen winzigen Roboter entwickelt, der durch Blutgefäße navigieren und dort Blutgerinnsel auflösen kann. Davon profitieren vor allem Schlaganfall-Patienten.
Im Kopf unterwegs: ein neuentwickelter Miniroboter navigiert durch die Blutgefäße bis hin zum Gehirn und zerstört dort gefährliche Blutgerinnsel. image.originalResource.properties.copyright

Blutgerinnsel, die im Gehirn Arterien verstopfen, sind lebensgefährlich. Ärzte versuchen deshalb solche Gerinnsel aufzulösen, indem sie einen Katheter durch die Blutbahn schieben und den Pfropf zerstoßen. Ihr Problem: Etwa 15 Prozent aller Schlaganfall-Patienten sterben, weil die Blutgerinnsel nicht erreicht und aufgelöst werden können. Mit bisher üblichen Methoden ist es eine enorme Herausforderung den Schlauch durch stark geschlängelte Arterien hindurch zu manövrieren.

Hier hilft der neue Roboter: Er ist sehr klein − sein Motor ist gerademal so groß wie ein Salzkorn − und sitzt an der Spitze des Katheters. Mithilfe seines elektrischen Antriebs und einer Fernbedienung können Ärzte ihn gezielt steuern: vorwärts, rückwärts, links- und rechtsherum. So kommt er auch durch eng gewundene Blutgefäße im Gehirn hindurch.

Die Erfinder hoffen mit ihrer Erfindung in Zukunft einer weitaus größeren Zahl von Schlaganfall-Patienten das Überleben zu ermöglichen. Allerdings wird es noch einige Jahre und Tests benötigen, bis der winzige Roboter in Kliniken zum Einsatz kommen kann.

FW/FH