Mütter mit Covid-19 in der Schwangerschaft können bedenkenlos stillen

ZOU | 21.12.2021

Muttermilch enthält Antikörper gegen Covid-19, wenn die werdende Mutter sich in der späten Schwangerschaft infiziert hatte, und regt auch die Immunabwehr des Babys an. Darüber hinaus geben Forscher Entwarnung: Die Erkrankung selbst wird durch Muttermilch eindeutig nicht übertragen.
Das Coronavirus kann nicht über Muttermilch auf das Baby übertragen werden. image.originalResource.properties.copyright

Eine Studie aus Italien zeigt: Das Coronavirus SARS-CoV-2 wird definitiv nicht durch Muttermilch übertragen. Da Muttermilch Antikörper gegen das Virus enthält, schützt sie das Neugeborene vielmehr vor der Erkrankung. Keines der 21 Kinder, deren Mütter sich in der späten Schwangerschaft mit Covid-19 angesteckt hatten, zeigten innerhalb der ersten beiden Monate nach der Geburt Symptome.

Blutproben der Mütter zwei Tage und zwei Monate nach der Geburt ergaben, dass anfangs etwa 60 und später 95 Prozent der Mütter spezifische Antikörper gegen SARS-CoV-2 aufwiesen. Auch in der Muttermilch waren entsprechende Antikörper zu finden. Während im Blut der Neugeborenen anfangs keine Antikörper nachweisbar waren, nahm die Menge in ihrem Speichel innerhalb von zwei Monaten deutlich zu. Gestillte Kinder hatten deutlich höhere Antikörpermengen als Kinder, die Säuglingsnahrung bekommen hatten.

Bisher gab es nur sehr wenige Studien zur Immunantwort von Babys, deren Mütter in der Schwangerschaft an Covid-19 erkrankt waren. Die Forscher nehmen an, dass nicht nur Antikörper von der Mutter beim Stillen auf ihre Kinder übertragen werden, sondern auch Immunkomplexe, die das kindliche Immunsystem anregen.

Quelle: DOI 10.1001/jamanetworkopen.2021.32563