Nahrungsmittelallergie: kompletter Verzicht nicht nötig

08.11.2013

Bei einer Nahrungsmittelallergie streichen viele die kritischen Lebensmittel einfach komplett vom Speiseplan. Dass dies gar nicht immer sein muss, erläuterte der Allergologe Dr. Sami Bahna auf einer Ärztetagung in Baltimore (USA).
Eiern wird nachgesagt, dass sie einander gleichen. Für einen Allergiker kann es allerdings einen Unterschied machen, ob er das Eiweiß oder -gelb isst. image.originalResource.properties.copyright

Demnach können sich verschiedene Teile eines Nahrungsmittels im Hinblick auf ihr allergenes Potenzial durchaus unterscheiden. So könnten zumindest bestimmte Teile von manchen Allergikern vertragen werden, sagte Bahna. Es sei zum Beispiel möglich, dass jemand mit einer Ei-Allergie zwar auf das Eiweiß allergisch reagiere, auf das Eigelb jedoch nicht. Und manche Menschen mit einer Fruchtallergie seien vielleicht gegen die Samen einer speziellen Frucht allergisch, nicht aber gegen das Fruchtfleisch.

Für manche Lebensmittel lässt sich zudem ein zufriedenstellender Ersatz finden. "Nur weil jemand eine Allergie gegen Kuhmilch hat, heißt das nicht, dass er gegen die Milch aller anderen Tiere ebenfalls allergisch reagiert", so Bahna. Für viele Nahrungsmittel gebe es Ersatzstoffe, die für Allergiker geeignet seien.

Vorsicht ist bei Kreuzallergien geboten, die von einigen, einander ähnlichen Nahrungsmitteln hervorgerufen werden können. Dies gelte beispielsweise für Fisch oder Früchte, sagte Bahna. Ein gutes Beispiel seien Früchte aus der Familie der Rosengewächse, darunter Äpfel, Aprikosen, Mandeln, Pfirsiche, Pflaumen, Birnen oder Erdbeeren. Auch bei Krustentieren wie Garnelen oder Hummer oder Weichtieren wie Muscheln oder Tintenfisch könnten solche Kreuzreaktionen auftreten. Doch sei es eher unwahrscheinlich, dass jemand gegen Shrimps und gleichzeitig gegen Tintenfisch allergisch sei, sagte der Allergologe.

Er betonte jedoch, dass sich Allergien bei jedem Betroffenen unterschiedlich äußern. Die Untersuchung durch einen Allergologen könne helfen, genau die Nahrungsmittel zu identifizieren, die vermieden werden müssen, und einen nebenwirkungsfreien Ersatz zu finden.

HH