Entzündung der Nebenhöhlen: Neues Mittel lässt Polypen schrumpfen

05.02.2016

Eine ständig verstopfte Nase, Druck hinter den Augen und schlechter Schlaf zählen zu den Begleiterscheinungen einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung. Belgische Forscher testeten jetzt einen neuen Wirkstoff, der schon bei Asthma und Hautekzemen seine Wirksamkeit gezeigt hatte.
Nasenpolypen entstehen oft als Folge einer chronischen Entzündung der Nasennebenhöhlen. image.originalResource.properties.copyright

Bei dem Wirkstoff Dupilumab handelt es sich um einen Antikörper, der bestimmte Signalwege allergischer Reaktionen blockiert. Erhielten Patienten mit chronischer Sinusitis und Nasenpolypen, die nicht auf cortisonhaltige Nasensprays ansprachen, über 16 Wochen hinweg zusätzlich Dupilumab-Injektionen, ging die Größe der Nasenpolypen zurück. Dies berichten die Forscher um Claus Bachert vom Universitätskrankenhaus in Gent in der Fachzeitschrift JAMA. Polypen sind gutartige Wucherungen der Schleimhaut, die durch die anhaltende Entzündung entstehen können. Sie verengen die Nebenhöhlen und können den Luftstrom bei der Atmung durch die Nase beeinträchtigen. Im Gegensatz zu einer Patientengruppe, die eine Scheinbehandlung erhalten hatte, berichteten Teilnehmer unter der Antikörper-Therapie eher von einer gesteigerten Lebensqualität und einer Verbesserung der Hauptsymptome wie verstopfter Nase und Schlafunterbrechungen.

Da ihre Studie nur mit einer geringen Teilnehmerzahl von insgesamt 60 Personen durchgeführt wurde, von denen 51 bis zum Ende der Studie dabei blieben, empfehlen die Forscher weitere Studien mit mehr Teilnehmern. Auch müsse untersucht werden, wie sich eine längere Therapie auswirke und wie sich das Mittel im direkten Vergleich mit anderen Medikamenten bewähre. Es wird geschätzt, dass etwa zwölf Prozent der westlichen Bevölkerung unter einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung leidet. Abgesehen von den anhaltenden Beschwerden, welche die Lebensqualität beeinträchtigen, kann sich die Entzündung auch auf Augen, Hirnhaut oder das Gehirn ausbreiten. Auch wenn die Symptome nur gering erscheinen, sollte eine chronische Sinusitis daher behandelt werden.

HH