Neue Corona-Antikörper aus Alpakas schützen vor Virus-Varianten

Natascha Koch | 29.07.2021

Wissenschaftler aus Göttingen haben Mini-Antikörper aus Alpakas hergestellt, die das Coronavirus SARS-CoV-2 und dessen gefährliche neue Varianten effizient ausschalten. Die sogenannten Nanobodies binden und neutralisieren das Virus bis zu 1.000-mal besser als zuvor entwickelte Antikörper. Aktuell werden sie bereits für klinische Tests vorbereitet.
Mithilfe von Alpakas haben Forscher Antikörper gegen das Coronavirus hergestellt, die Patienten mit schweren Verläufen helfen könnten. image.originalResource.properties.copyright

Die sogenannten Nanobodies stammen aus Alpakas, wie die Forscher berichten:  Um die Antikörper herzustellen, injizierten sie den drei Alpaka-Stuten Britta, Nora und Xenia aus der Herde am Göttinger MPI mehrmals einen Teil des SARS-CoV-2-Spike-Proteins. Die Tiere bildeten daraufhin Antikörper, die sogar gegen die Alpha-, Beta-, Gamma- und Delta-Varianten des Virus aktiv sind. Nach der letzten Injektion entnahmen die Forscher den Tieren eine kleine Menge Blut. Für die Alpakas war ihr Einsatz damit beendet, die weiteren Schritte erfolgten im Labor. Aus dem Blut der Alpakas gewannen die Wissenschaftler im nächsten Schritt die Baupläne für rund eine Milliarde verschiedener Nanobodies. In weiteren Schritten wurden diese auf ihre Wirksamkeit getestet und immer weiter verbessert.

Das Forscherteam bereitet die Nanobodies nun für den therapeutischen Einsatz vor. Die Hoffnung ist, dass die Antikörper möglichst schnell als Arzneimittel für schwer erkrankte Patienten genutzt werden können.

Quelle: DOI 10.15252/embj.2021107985