Neuer Zecken-Impfstoff schützt vor Borreliose

ZOU | 19.11.2021

Zecken können verschiedene Krankheiten übertragen, unter anderem die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Borreliose. Gegen erstere ist ein Impfstoff verfügbar, gegen Borreliose bislang noch nicht. Das könnte sich künftig ändern: US-Forscher haben einen neuen Impfstoff entwickelt und in Tierversuchen bereits erfolgreich getestet. Die Impfung könnte sogar noch vor weiteren Krankheiten schützen.
Zecken können verschiedene Krankheiten übertragen, unter anderem Borreliose. Vor dieser Infektionskrankheit kann man sich aktuell nur schützen, indem man Zeckenstiche vermeidet. image.originalResource.properties.copyright

Der neu entwickelte Impfstoff ist nicht gegen die Krankheitserreger selbst gerichtet, sondern gegen Bestandteile des Zeckenspeichels. Dadurch kommt es bei einem Zeckenstich zu einer schnellen Reaktion der Haut, so dass die Zecke zügig bemerkt wird und entfernt werden kann, bevor die Krankheitserreger in die Haut gelangen. Es handelt sich um einen mRNA-Impfstoff, berichten die Forscher in der Zeitschrift „Science Translational Medicine“.

Im Gegensatz zu nicht immunisierten Meerschweinchen rötete sich die Stelle des Zeckenstichs bei den geimpften Tieren zügig. Keines dieser Tiere bekam eine Lyme-Borreliose, wenn die infizierten Zecken entfernt wurden, sobald sich eine Rötung entwickelt hatte. Auch wenn die Zecken nicht entfernt wurden, war keines der geimpften Tiere infiziert, verglichen mit 60 Prozent der Kontrolltiere. Die Zecken konnten bei den geimpften Tieren nicht so effizient Blut saugen und lösten sich schneller von ihnen als von den Meerschweinchen in der Kontrollgruppe. Bei den immunisierten Meerschweinchen ließ der Schutz allerdings nach, wenn drei Zecken gleichzeitig auf dem Tier saßen.

„Es gibt mehrere durch Zecken übertragene Krankheiten, und dieser Ansatz bietet möglicherweise einen breiteren Schutz als ein Impfstoff, der auf einen bestimmten Krankheitserreger abzielt“, sagte Prof. Erol Fikrig von der Yale University. In Verbindung mit einem gegen die Krankheitserreger gerichteten Impfstoff könnte die Wirksamkeit möglicherweise noch erhöht werden.

Quelle: DOI 10.1126/scitranslmed.abj9827