Neugierige Kinder haben bessere Noten

02.05.2018

Von klein auf ist Neugier ein starker Antrieb, Unbekanntes zu entdecken und sich neues Wissen anzueignen. In der Schule scheint es eine bislang unterschätzte Möglichkeit zu sein, den Spaß am Lernen zu fördern und damit auch die Noten zu verbessern. Zu diesem Fazit kommen US-amerikanische Forscher, die Daten von 6.200 Kindern ausgewertet hatten.
Der Spaß am Entdecken und Erforschen wirkt sich bei Kindern positiv auf die Schulnoten aus. image.originalResource.properties.copyright

Je neugieriger ein Kind war, desto größer war die Wahrscheinlichkeit, dass es beim Rechnen und Lesen bessere Leistungen brachte – und zwar unabhängig vom finanziellen Hintergrund des Elternhauses. Dies berichten die Forscher im Fachblatt Pediatric Research. Während Kinder aus wirtschaftlich benachteiligten Familien normalerweise schlechtere Noten erzielen als ihre Altersgenossen, schnitten neugierige Kinder beim Rechnen und Lesen ähnlich gut ab wie Kinder aus Familien mit höherem Einkommen. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Neugier zwar bei allen Kindern mit besseren Leistungen in der Schule in Verbindung steht, dass dieser Zusammenhang aber bei Kinder aus finanziell schlechter gestellten Familien stärker ist“, sagt Prachi Shah von der University of Michigan.

Die Freude am Entdecken und Forschen zu fördern, könnte demnach insbesondere bei Kindern aus wirtschaftlich benachteiligten Verhältnissen eine wichtige und unterschätzte Möglichkeit sein, die Schulnoten zu verbessern. Der Neugier könne damit eine ebenso wichtige Bedeutung zukommen, wie der Fähigkeit, seine Emotionen zu kontrollieren und im Unterricht fokussiert zu bleiben. Derzeit konzentrierten sich die meisten Maßnahmen im Klassenzimmer darauf, Kindern schon früh beizubringen, ihre Stimmungen und Gefühle zu kontrollieren, so Shah. Ihren Ergebnissen zufolge sollte aber auch die Bedeutung der Neugier nicht unterschätzt werden.

HH