Die richtige Behandlung bei Norovirus-Infektion

11.07.2011

Am vergangenen Wochenende haben sich mindestens 143 der rund 700 Teilnehmer des Diabetiker-Zeltlagers "Camp D" mit dem Norovirus infiziert. Die meist jugendlichen Patienten litten unter Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall.
Der Norovirus ist Auslöser eines hoch ansteckenden Brechdurchfalls. image.originalResource.properties.copyright

Noroviren verursachen einen kurzen, aber heftigen Brechdurchfall. Die Viren sind hoch ansteckend und werden von Mensch zu Mensch übertragen. Die Übertragung kann direkt über Schmierinfektionen erfolgen oder indirekt über beispielsweise gemeinsam genutzte Gegenstände, aber auch über kontaminierte Lebensmittel. Folglich können gründliches Hände waschen und andere hygienische Maßnahmen die Verbreitung gut eindämmen. Gerade Menschen in dicht gedrängten Gruppen, wie jetzt in dem Zeltlager, sind aufgrund gemeinsam genutzter sanitärer Anlagen besonders gefährdet. In der Vergangenheit gab es auch immer wieder Ausbrüche in Altenheimen, Kindergärten oder auch auf Kreuzfahrtschiffen.

Wichtig: Betroffene Personen müssen auf jeden Fall ihren Flüssigkeitsverlust ausgleichen. Das heißt, wie bei jeder Magen-Darm-Grippe viel trinken. Am besten Elektrolyt-Lösungen aus der Apotheke, die dem Körper wieder Nährstoffe zuführen. Bei starkem Erbrechen kann auch ein Mittel gegen Übelkeit genommen werden. Eine Therapie, die die Viren beseitigt, gibt es nicht. Die Kranken können lediglich symptomatisch behandelt werden.

Besonders alte Menschen sind bei fehlender Behandlung durch einen schweren Verlauf lebensbedrohlich gefährdet. Allerdings führt die Infektion mit dem Norovirus nur bei deutlich unter 0,1 Prozent der Fälle zum Tod. 2008 sind Deutschland weit gerade einmal 67 Todesfälle zu beklagen gewesen. Eine Ansteckung mit dem Magen-Darm-Virus ist in der Bundesrepublik meldepflichtig.

Nachdem die erkrankten Teilnehmer des Camps in umliegende Krankenhäuser eingeliefert wurden, brachen die Veranstalter das Treffen in Bad Segeberg in Schleswig-Holstein ab. Camp D ist ein Zeltlager für jugendliche Diabetiker, das von der pharmazeutischen Industrie gesponsert wird. Gerade für Diabetiker ist Durchfall besonders kompliziert.

FH