Ohnmächtig werden liegt in den Genen

07.08.2012

"Hysterie" sagt man oft, wenn Mädchen bei Konzerten reihenweise umkippen, "übersensibel", wenn jemandem beim Anblick von Blut schwarz vor Augen wird. Forscher haben jetzt festgestellt, dass die Neigung, ohnmächtig zu werden, zum Teil genetisch bedingt ist.
Ist bei eineiigen Zwillingen schon einmal einer umgekippt, ist auch der zweite Zwilling häufiger davon betroffen. image.originalResource.properties.copyright

Allerdings sei wahrscheinlich nicht ein einziges Gen dafür verantwortlich, sondern mehrere Gene in Kombination mit Umwelteinflüssen, berichtet das Team aus deutschen und australischen Forschern in der medizinischen Fachzeitschrift Neurology. Für ihre Studie hatten die Forscher eineiige und zweieiige Zwillingspaare untersucht, von denen mindestens einer schon einmal ohnmächtig geworden war. Wenn bei eineiigen Zwillingen schon einmal einer umgekippt war, war auch der zweite Zwilling deutlich häufiger davon betroffen als bei zweieiigen Zwillingen.

Bei der vasovagalen Synkope, wie diese Form des kurzzeitigen Bewusstseinsverlusts auch genannt wird, werden die Blutgefäße weit gestellt, so dass kurzfristig das Blut versackt. Das Gehirn wird nicht ausreichend mit Blut versorgt, wodurch es einem schwarz vor den Augen wird. Durch die unfreiwillig horizontale Lage ist der Körper automatisch in einer Position, in der der Kopf wieder gut mit Blut versorgt wird. Auslöser können Aufregung, Schmerzen, Angst oder große Freude sein.

HH