Demenz: 9 von 10 pflegenden Angehörigen schlafen schlecht

03.08.2018

Ein großer Teil der Alzheimer-Patienten wird von Angehörigen betreut. Zu den seelischen und körperlichen Belastungen, die pflegende Angehörige dabei erfahren, gehört fast immer auch ein Mangel an Schlaf. Dies konnten Forscher nachweisen, die die Schlafqualität pflegender Angehöriger untersucht hatten.
Demenzkranke werden häufig von ihren Familienmitgliedern versorgt. image.originalResource.properties.copyright

Die Studie belegt, dass neun von zehn Menschen, die einen demenzkranken Familienangehörigen pflegen, nicht genug Schlaf bekommen. Sie schliefen nachts weniger als sechs Stunden und wachten zudem häufig auf, sogar bis zu viermal pro Stunde, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift Perspectives in Psychiatric Care. Zudem brauchten sie mehr Zeit zum Einschlafen. Während Gedächtnisverlust zu den bekannteren Symptomen der Alzheimer-Krankheit gehöre, komme es bei 80 Prozent der Demenzkranken auch zu Schlafstörungen, Ängsten und Herumwandern, sagt Yu-Ping Chang von der University of Buffalo. Faktoren, die auch den Schlaf von Angehörigen beeinträchtigen können.

Dass zu wenig Schlaf und eine schlechte Schlafqualität negative Folgen für die Gesundheit haben, ist bekannt. Schlafunterbrechungen könnten zu einem chronischen Schlafmangel führen und das Risiko für Depressionen, Gewichtszunahme und Herzkrankheiten bei Pflegenden erhöhen, warnt das Autoren-Team um Chang. Die Wissenschaftler hatten den Schlaf von 43 pflegenden Angehörigen mit Hilfe eines speziellen Armbands über sieben Tage verfolgt. Die Teilnehmer führten zudem ein Schlaftagebuch für sich und ihre demenzkranken Angehörigen und machten Angaben zu Depression, Belastung durch die Pflege, Schlafqualität und Schlafhygiene. Letztere umfasste Verhaltensweisen, die sich auf den Schlaf auswirken können, wie Nickerchen am Tag, Sport oder abendliches Fernsehen.

HH