Pilzinfektionen: Nicht unterschätzen oder verschweigen

07.02.2013

Pilzinfektionen werden von Patienten häufig als "kosmetisches Problem" unterschätzt oder als Tabuerkrankung verschwiegen. Dabei wäre es besser, mit dem Apotheker offen über diese Beschwerden zu reden, so die Einschätzung der Apothekerin Dr. Hiltrud von der Gathen auf dem Pharmacon, einem internationalen Fortbildungskongress der Bundesapothekerkammer.
Apotheker beraten zu allen Pilzinfektionen diskret und kompetent. image.originalResource.properties.copyright

Jeder dritte Bundesbürger leidet an Fußpilz, jeder achte an Nagelpilz. Etwa 75 Prozent aller Frauen erkranken mindestens einmal im Leben an einem Scheidenpilz. Mundsoor kann die Folge der falschen Inhalationstechnik eines Kortison-haltigen Asthmasprays oder anderer Medikamente sein. Dennoch werden Pilzerkrankungen fälschlicherweise tabuisiert als Zeichen mangelnder Hygiene. Die Erreger der verschiedenen Pilzinfektionen sind allgegenwärtig. Zu einer Erkrankung kommt es nur, wenn das menschliche Abwehrsystem geschwächt ist, beispielsweise durch die Einnahme eines Antibiotikums. "Pilzinfektionen sollten immer ernst genommen werden, da sie sich unbehandelt ausdehnen und eine Eintrittspforte für andere Erkrankungen bilden können“, sagt von der Gathen.

Um die Scheidenpilzinfektion ranken sich besonders viele Mythen, von unsauberen Toiletten bis zur Übertragung durch Sexualpartner. "Diese Ursachen sind eher unwahrscheinlich im Vergleich zu den deutlich häufigeren Übertragungswegen wie der Selbstinfektion oder der falschen Analhygiene", sagt von der Gathen. Denn die Erreger stammten meist aus dem eigenen Darm. Deshalb sei es in der Regel auch nicht nötig, dass bei einer Scheidenpilzinfektion der Sexualpartner mitbehandelt wird.

Gegen Pilzinfektionen helfen verschiedene rezeptfreie Medikamente, die aber nur unter Berücksichtigung der Gegenanzeigen in der Selbstmedikation angewendet werden dürfen. Der Apotheker berät zu allen Pilzinfektionen diskret und kompetent.

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