Positive Erlebnisse können das Herz überfordern

ZOU | 18.05.2022

Emotionaler und körperlicher Stress kann eine akute Herzschwäche auslösen, auch Broken-Heart-Syndrom oder Takotsubo-Syndrom genannt. Dabei handelt es sich jedoch nicht immer um negative Erlebnisse: Zu einem geringen Prozentsatz wird das Syndrom auch durch freudige Ereignisse wie Hochzeiten oder die Geburt eines Kindes ausgelöst.
Ob Verlobung, Hochzeit, Geburt des Kindes oder Enkels: Positive und emotionale Ereignisse können leider das Herz belasten. image.originalResource.properties.copyright

Eine Analyse der Ursachen unter 2482 Personen mit einem Takotsubo-Syndrom ergab bei 910 Patienten einen emotionalen Auslöser. Dabei handelte es sich zu 96 Prozent um ein „gebrochenes Herz“ durch negative Emotionen. Bei vier Prozent waren dagegen positive Ereignisse die Auslöser der herzinfarktähnlichen Symptome, berichten Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „Journal of the American College of Cardiology“. Angenehme Erlebnisse, die als Ursache für die plötzlichen Herzbeschwerden genannt wurden, waren zum Beispiel Geburtstags- und Familienfeiern, Hochzeiten, romantische Verabredungen, der Eingang guter Nachrichten, Familienzusammenführungen, Besuche von Tanz- oder Theateraufführungen, die Geburt eines Enkels oder auch ein Sieg der Lieblingsmannschaft.

Das Takotsubo-Syndrom tritt vor allem bei Frauen nach den Wechseljahren auf, Männer sind eher selten betroffen. Bei ihnen gab es aber einen deutlichen Unterschied in Bezug auf die Auslöser: Beim „Happy-Heart-Syndrom“ waren 19 Prozent der Patienten männlich, bei negativen Auslösern nur 5 Prozent. Obwohl teilweise andere Bereiche des Herzens betroffen waren, war der Verlauf unabhängig von der Art des Auslösers ähnlich. Insgesamt war die Anzahl der „Happy-Heart“-Patienten mit 37 Personen aber niedrig, so dass aus dieser Studie noch keine verallgemeinernden Aussagen abgeleitet werden können. Deshalb sind größere Studien nötig, um besser abschätzen zu können, wie sich positive und negative Emotionen bei einem Takotsubo-Syndrom auswirken.

Quelle: DOI 10.1016/j.jchf.2022.02.015