Raucher benötigen zehn Jahre früher eine Herz-OP

Dr. Karen Zoufal | 21.06.2021

Raucher haben im Vergleich zu Nichtrauchern etwa zehn Jahre früher blockierte Herzkranzgefäße, die eine Operation zur Erweiterung der Blutgefäße erforderlich machen. Auch Patienten mit Fettleibigkeit erkranken früher daran und benötigen durchschnittlich vier Jahre eher einen Eingriff.
Rauchen schadet den Gefäßen im ganzen Körper und erhöht das Risiko für Herzkrankheiten enorm. image.originalResource.properties.copyright

Eine Auswertung von mehr als 100.000 Patientinnen und Patienten, die in Michigan (USA) an den Herzkrankgefäßen operiert worden waren, zeigte: Personen, die aktuell oder bis vor kurzem Raucher waren, wurden mit durchschnittlich 56,8 Jahren operiert, Nichtraucher dagegen erst mit 66,9 Jahren. Auch extremes Übergewicht führte dazu, dass früher eine Behandlung erforderlich wurde: Patienten mit Adipositas wurden mit durchschnittlich 61,4 Jahren erstmals behandelt, Patienten ohne Adipositas erst mit 65,4 Jahren. Frauen hatten ihren ersten Eingriff im Vergleich zu Männern später.

„Rauchen ist ein vollständig vermeidbarer Risikofaktor. Wenn wir zusätzliche Anstrengungen unternehmen, um Rauchen und Fettleibigkeit zu verhindern, könnten wir das Auftreten von Herzerkrankungen und die Notwendigkeit von Angioplastie und Stentimplantation erheblich verzögern“, sagte der Kardiologe Dr. Devraj Sukul von der Universität Michigan und leitender Autor der Studie, die in der Fachzeitschrift „PLOS ONE“ erschienen ist.

Bei der koronaren Herzkrankheit sind Blutgefäße verengt, die den Herzmuskel mit Sauerstoff versorgen. Wenn sich solch ein Blutgefäß plötzlich ganz verschließt, beispielsweise durch ein Blutgerinnsel, kann es zu einem Herzinfarkt kommen. Die koronare Herzkrankheit ist weltweit die häufigste Todesursache. Typische Risikofaktoren sind Rauchen, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes und Übergewicht.

Quelle: DOI 10.1371/journal.pone.0250801