Rauchstopp schützt vor Blasenkrebs

Dr. Karen Zoufal | 24.11.2020

Rauchen erhöht nicht nur das Risiko für Lungenkrebs, sondern spielt offenbar auch eine große Rolle bei der Entwicklung von Blasenkrebs. Diese Erkrankung ist am besten behandelbar, wenn sie im Frühstadium erkannt wird. Deshalb sollte man sich bei Schmerzen beim Wasserlassen oder Blut im Urin dem Hausarzt vorstellen.
Dass Rauchen der Gesundheit schadet, ist nichts Neues. Viele Zusammenhänge mit gefährlichen Krankheiten sind jedoch nur wenig bekannt. image.originalResource.properties.copyright

Der wichtigste Risikofaktor für Blasenkrebs ist einer, den man selbst in der Hand hat: Raucher erkranken dreimal häufiger als Nichtraucher. "Jeder weiß, dass Rauchen Lungenkrebs verursacht, aber nicht jeder kennt den Zusammenhang mit Blasenkrebs" sagt der Urologe Dr. Srinivas Vourganti vom Universitätsklinikum der Rush University in Chicago.

"Die gleichen schädlichen Chemikalien, die man beim Rauchen einatmet, sammeln sich im Urin an. Da die Blase Urin hält, ist sie diesen Giften länger ausgesetzt als andere Körperteile", erklärt der Urologe. Aus diesem Grund erhöhen auch Passivrauch, Lösungsmittel und Farbstoffe das Risiko für Blasenkrebs. Wer mit dem Rauchen aufhört oder nie damit beginnt, verringert die Wahrscheinlichkeit, an Blasenkrebs zu erkranken, erheblich. "Mit dem Rauchen aufzuhören wird Ihre Gesundheit auf vielfältige Weise erheblich verbessern und das Risiko für Blasen-, Lungen- und andere Krebsarten deutlich verringern", sagt Vourganti.

Meistens werden Schmerzen beim Wasserlassen oder Blut im Urin durch Harnwegsinfektionen, eine überaktive Blase oder eine vergrößerte Prostata verursacht. Es könnten aber auch Symptome von Blasenkrebs sein. Da es kein routinemäßiges Screening auf Blasenkrebs gibt, ist das wichtigste Instrument zur frühzeitigen Diagnose ein Test beim Hausarzt, der Blut im Urin nachweist. Auch wenn man selbst Blut im Urin bemerkt, sollte man den Hausarzt aufsuchen. Blasenkrebs kommt bei Männern mehr als dreimal häufiger vor als bei Frauen, und 90 Prozent der Patienten sind über 55 Jahre alt.