Viele resistente Keime gelangen von Tieren auf Menschen

07.12.2018

Antibiotikaresistente Keime bei Tieren sind auch für den Menschen von großer Bedeutung: Etwa 60 Prozent aller Krankheiten des Menschen sind auf Tiere zurückzuführen. Um die Wirksamkeit von Antibiotika zu erhalten, ist daher ein einheitlicher Gesundheitsansatz in der Tier- und Humanmedizin erforderlich.
Je mehr Antibiotika Nutziere erhalten, desto größer ist die Gefahr, dass die Bakterien der Tiere resistent werden. Diese können auch auf Menschen übergehen. image.originalResource.properties.copyright

Antibiotika kommen in großen Mengen in der Viehzucht zum Einsatz. Ihre übermäßige Nutzung führt jedoch zu Resistenzen, sodass Antibiotika ähnlicher Wirkungsweise, die beim Menschen eingesetzt werden, unwirksam werden können.

"Human- und Tiermedizin sind gleichermaßen verantwortlich für die Bedrohung durch Antibiotikaresistenzen", sagt Dr. Zsuzsanna Jakab, Regionaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Europa. Sie richtete einen Appell an die Staaten in der europäischen Region, die Zusammenarbeit von Tier- und Humanmedizin zu forcieren, um Antibiotika als wirksame Waffe gegen Infektionen zu erhalten.

Um die Bildung von Resistenzen zu verhindern, haben einige Regierungen bereits die Verwendung von Antibiotika in der Viehzucht reglementiert, sodass sie bei gesunden Tieren nicht mehr regelmäßig vorbeugend oder als Wachstumsförderer eingesetzt werden. Sogenannte Reserveantibiotika sind von besonderer Bedeutung und werden nur verwendet, wenn dies unbedingt erforderlich ist.

Schätzungen zufolge sterben jährlich weltweit 700.000 Menschen durch Infektionen mit resistenten Bakterien, in der europäischen Region sind es 33.000 Menschen.

ZOU