Richtige Ernährung schützt vor Karies

10.09.2018

Nicht nur sorgfältige Zahnpflege ist ein wichtiger Baustein für die Karies-Vorsorge. Auch die Ernährung spielt eine große Rolle. Apotheker Dr. Volker Schmitt, Pressesprecher der Apotheker in Bayern, erklärt, worauf es dabei ankommt.
Für die Zähne ist es besser, bei Süßigkeiten lieber einmal am Tag zuzugreifen anstatt über den Tag verteilt zu naschen. image.originalResource.properties.copyright

Als Durstlöscher empfiehlt der Apotheker Wasser, ungesüßte Tees oder im Ausnahmefall auch stark verdünnte Fruchtschorlen. Trinken Kinder oder Erwachsene säurehaltige Getränke wie beispielsweise Cola oder Orangensaft, es ist ratsam, mit dem Zähneputzen mindestens eine halbe Stunde zu warten. Das gilt auch für säurehaltige Lebensmittel wie Essiggurken, saure Äpfel oder mit Essig angerichtetem Salat. „Wird diese Wartezeit nicht berücksichtigt, kommt es zur Abtragung des Zahnschmelzes durch das Zähneputzen wie durch einen Schleifkörper“, erklärt Schmitt. Auch Süßigkeiten und andere zuckerhaltige Lebensmittel schaden den Zähnen. Dabei ist es nicht direkt der Zucker, der die Zähne beschädigt. Verantwortlich für Karies ist ein Bakterium, das sich von Zucker ernährt und als Abfallprodukt Säure hinterlässt. Diese senkt den ph-Wert im Mund und greift den Zahnschmelz an. Besser für die Zähne ist es übrigens, nur einmal am Tag Süßigkeiten zu essen, und nicht ständig über den ganzen Tag verteilt.

Wichtig ist auch, genügend Speichel im Mund zu haben, denn er ist der beste Schutz für die Zähne. Er spült und neutralisiert Säuren und führt dem Zahn Calcium und Phosphat zu. Schmitt rät: „Versuchen Sie also oft, frische Lebensmittel zu essen, die nicht zu weich sind und deshalb gut gekaut werden müssen.“ Das rege den Speichelfluss an und fördere die Selbstreinigung der Zähne. Viele Medikamente reduzieren den Speichelfluss jedoch und verursachen Mundtrockenheit, zum Beispiel Anti-Parkinsonmittel, Antihistaminika oder Beruhigungsmittel. Wer solche Medikamente einnimmt, greift daher besser selten zu sehr säurehaltigen Speisen und Getränken. "Sollten Sie hier Probleme haben, berät Sie Ihre Apotheke auch gerne über Möglichkeiten wie künstlichen Speichel oder ähnliches“, sagt Schmitt.

BLAK/NK