Schlaf fördert das Langzeitgedächtnis von Babys

14.01.2015

Dass Schlaf Erinnerungen festigt, gilt nicht nur für Erwachsene, sondern auch schon für Kleinkinder im ersten Lebensjahr. Das konnte Dr. Sabine Seehagen von der Ruhr-Universität Bochum gemeinsam mit Kolleginnen jetzt in zwei Experimenten nachweisen.
Dem Schlaf kommt bei Babys eine wichtige Rolle zu. image.originalResource.properties.copyright

So erinnerten sich nur Kinder, die mindestens eine halbe Stunde am Stück geschlafen hatten, nachdem ihnen eine Handpuppe vorgeführt worden war, daran, welche Bewegungen die Puppe ausgeführt hatte und ahmten diese nach. Anders sah es bei Kindern aus, die innerhalb von vier Stunden nach der Puppen-Vorführung nicht geschlafen hatten. Sie erinnerten sich weder nach vier Stunden noch nach 24 Stunden an die Bewegungen der Puppe. Zumindest ahmten sie nicht mehr Bewegungen der Puppe nach als Kinder einer Kontrollgruppe, die die Vorführung nicht gesehen hatten. Schlaflose Babys hatten sich also nicht gemerkt, was ihnen mit der Handpuppe vorgemacht worden war, so das Fazit der Wissenschaftlerinnen in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift PNAS.

Die Forscherinnen hatten das Handpuppen-Experiment mit 216 Säuglingen durchgeführt. Sie besuchten jedes Kind zu Hause, entweder nachdem es gerade geschlafen hatte und nach dem Besuch voraussichtlich erst einmal nicht wieder schlafen würde oder kurz bevor der nächste Schlaf in ihrem natürlichen Rhythmus anstand. Dabei bekam das Kind mit einer Handpuppe bestimmte Handlungen vorgemacht. Vier bzw. 24 Stunden später wurde beobachtet, welche dieser Handlungen das Kind nachahmte, wenn es die Handpuppe erneut sah. Bei einer Kontrollgruppe von Kindern wurden keine Bewegungen mit der Handpuppe ausgeführt. So konnten die Wissenschaftlerinnen sehen, welche Handlungen Kinder spontan ausführen, wenn sie die Puppe sehen.

HH