Schlaflosigkeit durch raffinierte Kohlenhydrate?

13.12.2019

Knapp ein Drittel der Erwachsenen leidet an Schlafstörungen. Eine neue Studie von Forschern der Columbia University in New York legt nahe, dass daran zumindest teilweise die Ernährung schuld sein könnte: Frauen nach der Menopause hatten mehr Probleme beim Schlafen, wenn sie viele raffinierte Kohlenhydrate zu sich nahmen, die unter Zugabe von Zucker, Fett oder Salz industriell verarbeitet wurden.
Viele Menschen leiden häufiger unter schlechtem Schlaf. Schuld daran könnte zumindest zum Teil auch die Ernährung sein. image.originalResource.properties.copyright

Bei der Auswertung von Ernährungstagebüchern von mehr als 50.000 Frauen stellten die Wissenschaftler fest, dass das Risiko für Schlafstörungen umso größer war, je mehr raffinierte Kohlenhydrate ihre Ernährung enthielt. Umgekehrt schliefen Frauen besser, die viel Gemüse und Obst konsumierten. Studienleiter Prof. James Gangwisch erklärt: „Ganze Früchte enthalten Zucker, aber die darin enthaltenen Ballaststoffe verlangsamen die Aufnahme und beugen Blutzuckerspitzen vor. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Ursache für die Schlaflosigkeit bei Frauen die stark verarbeiteten Lebensmittel in der Ernährung sind, die größere Mengen raffinierten Zuckers enthalten.“

Kohlenhydrate sind nicht gleich Kohlenhydrate

Denn nicht alle Kohlenhydrate sind gleich: Verschiedene Arten und Mengen von Kohlenhydraten erhöhen den Blutzuckerspiegel in unterschiedlichem Maße. Hochraffinierte Kohlenhydrate wie zugesetzter Zucker, Weißbrot, weißer Reis und Süßgetränke bewirken einen schnelleren Anstieg des Blutzuckers.

Wenn sich der Blutzucker schnell erhöht, setzt der Körper Insulin frei, damit der Zucker von den Körperzellen aufgenommen werden kann. Der folgende Abfall des Blutzuckers kann zur Freisetzung von Hormonen wie Adrenalin und Cortisol führen, die möglicherweise den Schlaf stören.

Da bei den meisten Menschen der Blutzucker nach dem Verzehr von raffinierten Kohlenhydraten schnell ansteigt, vermuten die Autoren, dass die Ergebnisse nicht nur für Frauen nach der Menopause gelten, sondern auch für die Allgemeinbevölkerung.

ZOU