Schmerzarme Therapie für Nierensteine

ZOU | 14.10.2022

Per Ultraschalltechnologie lassen sich Nierensteine nahezu schmerzfrei und ohne Narkose aus dem Harnleiter entfernen. Dies ist das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie, die im „Journal of Urology“ veröffentlicht wurde.
Nierensteine können äußerst schmerzhaft sein, wenn sie vom Harnleiter in Richtung Blase wandern. Mit einer Ultraschall- und Stoßwellentherapie lässt sich dies beschleunigen. image.originalResource.properties.copyright

Bei dem Verfahren wird Ultraschall von außen auf den Stein gerichtet, um ihn ​​zu bewegen und die Passage durch den Harnleiter zu fördern. Dies kann mit einer Stoßwellentherapie kombiniert werden, die dazu dient, die Nierensteine zu zertrümmern. „Die Behandlung ist nahezu schmerzlos und erfordert keine Narkose“, sagte Dr. M. Kennedy Hall, Notfallmediziner an der Universität Washington, USA.

Er hatte mit seinem Team die Methode an 29 Patienten getestet. 16 wurden nur mit Ultraschall und 13 zusätzlich mit der Stoßwellentherapie behandelt. Bei 19 Patienten bewegten sich die Steine, und in zwei Fällen wanderten die Steine ​​aus dem Harnleiter in die Blase. Durch die Stoßwellentherapie konnten die Steine von sieben Patienten zertrümmert werden. Bei einer Untersuchung zwei Wochen später hatten 18 von 21 Patienten (86 Prozent) ihre Steine ​​ausgeschieden. Das hatte im Schnitt vier Tage gedauert.

Grund für die Untersuchungen war ein Auftrag der NASA: Man wollte wissen, ob Nierensteine ​​auf langen Weltraumflügen wie den Marsmissionen ohne Betäubung bewegt oder zertrümmert werden können. „Wir haben jetzt eine mögliche Lösung für dieses Problem“, sagte Hall.

Steine ​​im Harnleiter, der die Niere mit der Blase verbindet, können starke Schmerzen verursachen – deshalb kommen häufig Patienten damit in die Notaufnahme. Knapp jeder zehnte Mensch hat im Laufe seines Lebens so einen Stein, etwa die Hälfte von ihnen mehrmals. Den meisten wird geraten, abzuwarten, ob der Stein von allein den Weg nach draußen findet. Das kann aber mehrere Wochen dauern, und fast ein Viertel der Patienten muss am Ende doch operiert werden.

Quelle: DOI 10.1097/JU.0000000000002864