Schönheitschirurgie: Wenn das Doppelkinn beim Chat stört

16.04.2012

Weder Botox noch Brustimplantate erfreuen sich einer so großen Zunahme der Nachfrage wie Operationen des Kinns. Forscher sehen einen Grund in den neuen Medien.
Menschen, die auch mit fortscheitendem Alter attraktiv bleiben möchten, unterziehen sich immer öfter einer Schönheits-OP. image.originalResource.properties.copyright

Über 20.000 Kinn-Operationen zählten US-amerikanische Statistiker im Jahr 2011. Frauen und Männer legten sich dabei etwa gleich häufig unters Messer. Keine andere Schönheitskorrektur zeigt demnach so große Zuwachsraten, nämlich um durchschnittlich 71 Prozent. Zwar ist die Zunahme bei "Älteren", die in diesem Fall zwischen 40 und 54 Jahre alt sind, mit 77 Prozent besonders hoch. Mancher wünscht eine Profilschärfung allerdings schon kurz nach Volljährigkeit und Führerschein: 2.750 Twens ließen sich am Kinn operieren, 68 Prozent mehr als im Jahr 2010. Bei den 30- bis 39-Jährigen waren es "nur" 2.587 Personen, was aber einer Steigerung um 69 Prozent entspricht.

Wissenschaftler sehen einen Grund dafür in der weiten Verbreitung von Video-Chats, der modernen Form des Bildschirm-Telefonierens. Dieses findet nicht nur bei Jugendlichen weite Verbreitung, sondern wird auch im Geschäftsleben häufig genutzt. Alterungsprozesse wie ein Doppelkinn treten hierbei offensichtlich deutlich zu Tage, denn viele Nutzer nennen dies als Grund für eine Kinn-OP. Auch dass die Baby-Boomer, die geburtenstarken Jahrgänge, die nun mitten im Berufsleben stehen, in die Jahre kommen, trägt nach Ansicht der Statistiker zur Zunahme bei.

Die häufigste kosmetische Operation in den USA ist nach wie vor die Brustvergrößerung. Im Jahr 2011 ließen sich über 307.000 Frauen Implantate einsetzen. 2010 lag die Zahl bei 296.000.

MP