Selbstmordrisiko zeigt sich im Blut
21.08.2013
Sie hatten über drei Jahre hinweg bei einer großen Gruppe von Personen mit einer manisch-depressiven Erkrankung alle drei bis sechs Wochen Blutproben genommen. Besonders interessierten sie sich für jene, die zunächst kaum, später aber häufig über Selbstmordgedanken berichteten. Die Wissenschaftler stellten fest, dass eine Reihe von Blutwerten, sogenannte RNA-Biomarker, im Blut von Patienten mit häufigen Selbstmordgedanken in größeren Mengen vorkamen.
Bei der Untersuchung von zwei weiteren Patientengruppen zeigte sich, dass erhöhte Mengen der gefundenen Biomarker auch in Zusammenhang mit späteren Krankenhausaufenthalten aufgrund von Selbstmordversuchen gebracht werden konnten. Zusätzlich hatten die Forscher Blutproben von Personen analysiert, die sich tatsächlich das Leben genommen hatten. Auch hier waren eine Reihe dieser Biomarker deutlich erhöht.
Mithilfe der RNA-Biomarker lasse sich demnach das Selbstmordrisiko vorhersagen, schreiben die Wissenschaftler online in der Fachzeitschrift Molecular Psychiatry. Damit sei ein Test, der als eine Art Vorwarnsystem dienen könnte, in greifbare Nähe gerückt, so die Hoffnung von Studienleiter Dr. Alexander B. Niculescu III. Allerdings beschränken sich die derzeitigen Forschungsergebnisse auf Männer, so Niculescu. Ob sie auch für Frauen gelten, müsse erst noch untersucht werden.
HH