Selbstverletzung: Mädchen häufiger betroffen

18.10.2017

Junge Mädchen fügen sich häufiger Verletzungen zu als Jungen. Eine neue Studie zeigt jetzt eine alarmierende Entwicklung: Zwischen 2011 und 2014 ist die Tendenz zu selbstverletzendem Verhalten bei weiblichen Teenagern um fast 70 Prozent gestiegen.
Selbstverletzungen sind in vielen Fällen ein Zeichen für eine schwerwiegende psychische Belastung. image.originalResource.properties.copyright

Für die Studie untersuchten die Forscher Daten von 16.912 Jugendlichen zwischen 10 und 19 Jahren, die wegen selbstverletzendem Verhalten in einer Hausarztpraxis versorgt wurden. Mädchen wurden dabei deutlich häufiger behandelt als Jungen, zudem stiegen die Selbstverletzungen mit Rasierklingen, Messern, Scheren oder Nadeln bei den 13- bis 16-Jährigen Mädchen zwischen 2011 und 2014 um 68 Prozent an. Dies berichten die Forscher der University of Manchester in Groß Britannien im Fachmagazin „The BMJ“.

Das Ergebnis zeige, wie wichtig es sei, die Gründe für diese Entwicklung zu identifizieren und möglichst früh gegenzusteuern. Schließlich seien Selbstverletzungen ein großer Risikofaktor für einen anschließenden Selbstmord. Jugendliche, die sich selbst verletzten, hatten der Studie zufolge ein neunmal höheres Risiko, an Suizid oder Alkohol- und Drogenkonsum zu sterben wie psychisch gesunde Gleichaltrige. Suizid ist weltweit die zweithäufigste Todesursache bei Jugendlichen unter 25 Jahren.

NK