Selen mindert Risiko für Leberkrebs
29.08.2016
Das Spurenelement Selen ist unter anderem in Fisch, Meeresfrüchten, Fleisch, Milch und Ei enthalten, auch einige südamerikanische Nüsse wie die Paranuss sind gute Selenquellen. Durch eine selenreiche Ernährung oder die Einnahme von Nahrungsergänzungsmittel entstehen keine Nachteile. Selenmangel dagegen kann ein Risikofaktor für eine Reihe von Erkrankungen sein, unter anderem Krebs. „Wir konnten nachweisen, dass ein Mangel an Selen einen starken Risikofaktor für Leberkrebs darstellt“, sagt Prof. Dr. Lutz Schomburg vom Institut für Experimentelle Endokrinologie an der Charité Berlin. „Das Drittel der Bevölkerung mit dem stärksten Selenmangel hat unseren Daten entsprechend ein fünf- bis zehnfach höheres Risiko für Leberkrebs“, so der Wissenschaftler.
Bei der aktuellen Untersuchung handelt es sich um eine Fall-Kontroll-Studie. Von über 477.000 Studienteilnehmern wurden diejenigen identifiziert, die in den folgenden zehn Jahren Leberkrebs entwickelt hatten. Die Analyse der Blutproben auf den Selenstatus erfolgte, als die Teilnehmer noch gesund waren. „Unsere Studie zeigt nicht direkt, dass eine Supplementation mit Selen vor Leberkrebs schützt. Sie untermauert allerdings erneut die Wichtigkeit einer ausgewogenen Ernährung, in der das Spurenelement Selen nicht fehlen darf“, erklärt Prof. Schomburg. Vorangegangene Studien hatten bereits ähnliche Zusammenhänge von Selenstatus und Darmkrebsrisiko oder der Wahrscheinlichkeit von Schilddrüsenerkrankungen nahe gelegt.
NK