Senioren: Hüftbrüche durch Schlafmittel?

28.04.2017

Um endlich wieder einmal erholsam schlafen zu können, greifen viele Menschen zu Schlafmitteln. Dass diese Mittel bei älteren Menschen gerade zu Beginn der Einnahme offenbar das Sturzrisiko erhöhen können, fanden jetzt britische Forscher in einer Metaanalyse heraus.
Senioren haben häufiger mit Schlafproblemen zu kämpfen. Experten warnen jedoch davor, sofort zu Medikamenten zu greifen. image.originalResource.properties.copyright

Ältere Menschen, die Schlafmittel wie Benzodiazepine oder die ihnen ähnlichen „Z-Substanzen“ <link https: www.aponet.de wissen arzneimitteldatenbank suchergebnis zolpidem.html>Zolpidem<link>, <link https: www.aponet.de wissen arzneimitteldatenbank suchergebnis zopiclon.html>Zopiclon und Zaleplon neu verschrieben bekamen, hatten der Studie zufolge in den ersten zwei Wochen ein mehr als doppelt so hohes Risiko für Hüftbrüche als Senioren, die keine Schlafmittel nahmen. Dies berichten Forscher um Dr. Ben Carter vom King‘s College in London im Online-Fachmagazin PLOS ONE. Bei jenen, die die Schlafmittel über 15 bis 30 Tage einnahmen, machten die Forscher ein geschätztes Frakturrisiko von 53 Prozent aus.

Obwohl viele Ärzte mittlerweile gerne „Z-Substanzen“ als Alternative zu Benzodiazepinen verschrieben, gebe es keinen Hinweis darauf, dass sie im Hinblick auf Stürze und Frakturen eine sicherere Wahl seien, so Carter. „Unsere Studie zeigte, dass beide das Risiko für Hüftfrakturen signifikant zu erhöhen scheinen, wenn sie vom Arzt neu verschrieben werden“, sagt der Mediziner. Um Stürze zu vermeiden, könnten Maßnahmen wie Krafttraining, das Entfernen von Hindernissen im Wohnbereich, die Verwendung von Sehhilfen und eine Überprüfung der Medikamente sinnvoll sein, speziell in den ersten Tagen der Einnahme. Die Studie unterstütze die Ergebnisse früherer Arbeiten, nach denen die Verwendung von Hypnotika bei älteren Menschen mit einem erhöhten Risiko für Unfälle, Abhängigkeit, geistigem Abbau und Hüftfrakturen in Zusammenhang stand. Man geht zudem davon aus, dass die Medikamente Schläfrigkeit erhöhen und zu einer verzögerten Reaktionszeit sowie schlechterem Gleichgewicht führen.

HH