Frauen: Sex-Affäre bedeutet nicht gleich Scheidung

18.08.2014

Wenn Frauen eine außereheliche Affäre beginnen, dann häufig deshalb, weil sie Romantik und Leidenschaft in der Ehe vermissen und nicht weil sie sich scheiden lassen wollen. Das haben Soziologen auf dem jährlichen Treffen der American Sociological Association berichtet.
Beginnen Frauen eine außereheliche Affäre, dann häufig deshalb, weil sie Romantik und Leidenschaft in der Ehe vermissen und nicht weil sie sich scheiden lassen wollen. image.originalResource.properties.copyright

Für ihre Studie hatten die Forscher Daten von 100 verheirateten, heterosexuellen Frauen im Alter zwischen 35 und 45 Jahren und deren Konversationen mit potenziellen Seitensprung-Partnern auf einer Website namens AshleyMadison.com ausgewertet. Die Internetseite ist eine Plattform für Menschen, die auf der Suche nach außerehelichen Abenteuern sind. Die Forscher fanden heraus, dass viele Frauen (76 Prozent) nach einer Affäre suchten, weil sie die Romantik und Leidenschaft in der Ehe vermissten. „Glücklich in der Ehe zu sein, bedeutet aber nicht gleichzeitig auch, ein glückliches Sexleben zu haben“, so der Studienautor Eric Anderson, Professor an der University of Winchester in England.

Am überraschendsten war, dass keine der Frauen vorhatte, sich scheiden zu lassen. Die Frauen fühlten sich keineswegs unglücklich mit der Wahl ihres Ehepartners. Die gängige Meinung besage, dass Männer ihre Frauen betrügen würden, weil sie ihr Sexleben als unbefriedigend empfinden, so die Forscher. Bei Frauen gehe man eher davon aus, dass sie ihre Männer betrügen, weil sie sich unverstanden und ungeliebt fühlen. „Unsere Ergebnisse aber zeigen, dass Frauen und Männer gar nicht so unterschiedlich sind. Ihre Motive für einen Seitensprung sind dieselben. Dagegen unterscheiden sie sich in der Art und Weise, wie sie nach einem Partner für einen Seitensprung suchen. Frauen suchen vor allem nach einem einzigen Mann für eine Affäre. Männer dagegen haben eher wechselnde Partnerinnen“, so Anderson.

JW