Hunger lässt Süßes verlockender erscheinen

17.11.2011

Wer das Dessert stehen lassen will, sollte zuvor das Hirn füttern. US-Wissenschaftler der Yale University in New Haven und der University of Southern California in Los Angeles haben herausgefunden, dass energiereiche Lebensmittel deutlich verlockender erscheinen, wenn der Blutzuckerwert sinkt.
Ist der Blutzuckerspiegel niedrig, kann man verführerischen Süßigkeiten kaum widerstehen. image.originalResource.properties.copyright
Ist der Blutzuckerspiegel niedrig, kann man verführerischen Süßigkeiten kaum widerstehen. image.originalResource.properties.copyright

In einem Experiment untersuchten die Forscher Testpersonen in einem funktionellen MRT, mit dem man die Aktivität bestimmter Hirnregionen darstellen kann. Den Testpersonen wurden Bilder von Mahlzeiten mit extrem hohem, extrem niedrigem oder durchschnittlichem Kaloriengehalt gezeigt. Zusätzlich wurde ihr Blutzuckerwert gemessen und durch Gabe von Insulin und Zuckerlösung verändert. Das Ergebnis: Wenn der Blutzuckerspiegel sinkt, gelingt es dem Hirn nicht mehr, das Verlangen nach extrem energiehaltigen Speisen zu dämpfen. Die Hirnregionen, die Emotionen und Antrieb steuern, reagieren dabei besonders empfindlich auf die sinkenden Blutzuckerspiegel.

Ein weiterer Nebenaspekt: Besondere bei übergewichtigen Testpersonen konnte das Hirn die Lust auf Süßes und Fettiges bei sinkendem Blutzucker nicht mehr kontrollieren. Die Forscher vermuten, dass diese Effekte mit dem Stresshormon Kortison zusammenhängen, das bei sinkendem Blutzuckerspiegel ausgeschüttet wird. Für eine erfolgreiche Diät sei es den Forschern zufolge daher besonders wichtig, gesunde Nahrung zu verzehren, die den Blutzucker konstant halten. Denn wenn das Hirn einen Energieengpass hat, kann es nicht mehr richtig arbeiten.

KK