Solarium erhöht das Risiko für Endometriose

Natascha Koch | 12.01.2021

Frauen, die mehrmals im Jahr auf der Sonnenbank liegen, haben ein höheres Risiko, eine Endometriose zu entwickeln. Dabei handelt es sich um eine häufige Unterleibserkrankung, die zu starken Schmerzen, Darmproblemen, Beschwerden beim Geschlechtsverkehr und Unfruchtbarkeit führen kann.
Solarium-Besuche erhöhen nicht nur das Risiko für Hautkrebs, wie eine neue Studie zeigt. image.originalResource.properties.copyright

Obwohl die Endometriose zu den häufigsten Unterleibserkrankungen bei Frauen gehört, ist bislang nur wenig über die vermeidbaren Risikofaktoren bekannt. Eine aktuelle US-Studie der Universität Arizona zeigt nun, dass es offenbar ein Zusammenhang zwischen Endometriose und UV-Strahlung gibt: Frauen, die als Jugendliche und im jungen Erwachsenenalter mehr als dreimal pro Jahr ins Solarium gingen, hatten ein um ein Drittel höheres Risiko für eine Endometriose im Vergleich zu den Frauen, die nie die Sonnenbank benutzt hatten.

Die Studie zeigt auch, dass es einen großen Unterschied zwischen natürlichen und künstlichen UV-Strahlen gibt: Frauen, die in Regionen mit einer hohen UV-Belastung lebten, hatten ein geringeres Risiko, an Endometriose zu erkranken. Die Forscher vermuten daher, dass die in den Solarien vorherrschende UVA-Strahlung die Ursache des erhöhten Endometriose-Risikos bei den Sonnenbanknutzerinnen ist.

Natürliche UV-Strahlen erhöhen das Risiko nicht

Für die Studie analysierten die Forscher um Studienautorin Dr. Leslie Farland Daten von Frauen zwischen 25 und 42 Jahren, die an der Nurses Health Study II teilgenommen hatten. Unter den 95.080 Frauen, die in die Analysen einbezogen wurden, gab es 4.791 Fälle von Endometriose, die per Bauchspiegelung diagnostiziert wurden.

Schätzungen zufolge leidet etwa jede zehnte Frau an Endometriose. Vermutlich ist aber die Dunkelziffer deutlich höher, da viele Frauen zyklusabhängige Schmerzen als normal erachten. Durch die vielen, manchmal auch unspezifischen Symptome dauert es oft Jahre, bis Ärzte die Krankheit diagnostizieren.

Quelle: DOI 10.1093/humrep/deaa280