Sozialer Jet-Lag: Ausschlafen schadet der Gesundheit

07.06.2017

Am Wochenende ticken für viele Menschen die Uhren anders: Sie bleiben im Gegensatz zur Arbeitswoche länger wach und schlafen morgens aus. Das mag sich zunächst gut anfühlen. Für die Gesundheit scheint es jedoch weniger gut zu sein, warnen US-amerikanische Schlafforscher.
Müde zum Wochenstart: Nach dem Ausschlafen am Wochenende müssen sich viele erst wieder an den "neuen" Schlafrhythmus gewöhnen. image.originalResource.properties.copyright

Unterscheiden sich die Schlafenszeiten zwischen Wochenende und Arbeitswoche deutlich, sprechen Experten von einem sozialen Jet-Lag. Dieser stehe mit einer schlechteren Gesundheit, schlechterer Stimmung sowie einem Anstieg von Müdigkeit und Erschöpfung in Zusammenhang. Das fanden Forscher um Dr. Michael A. Grandner, den Leiter des Sleep and Health Research Program an der University of Arizona in Tucson, heraus. Eine Verbindung fanden sie zudem zwischen dem Wechsel der Schlafenszeiten und Herzproblemen. So erhöhe sich mit jeder Stunde sozialen Jet-Lags die Wahrscheinlichkeit für Herzkrankheiten um elf Prozent, berichten sie. Diese Effekte seien unabhängig von der Schlafdauer oder Schlafstörungen, die beide mit sozialem Jet-Lag und der Gesundheit in Verbindung stehen.

Ihre Ergebnisse deuteten darauf hin, dass nicht nur die Schlafdauer alleine, sondern auch regelmäßige Schlafenszeiten für die Gesundheit eine wichtige Rolle spielten, so Hauptautor Sierra B. Forbush. Ein regelmäßiger Schlaf-Zeitplan könnte demnach eine effektive, relativ einfache und preiswerte Maßnahme sein, Herzerkrankungen und anderen Gesundheitsproblemen vorzubeugen. Die American Academy of Sleep Medicine empfiehlt für Erwachsene eine Schlafdauer von mindestens sieben Stunden. Zusätzlich zur adäquaten Schlafdauer gehörten eine gute Schlafqualität, das richtige Timing und Regelmäßigkeit zu einem gesunden Schlaf. Für ihre Arbeit hatten die Schlafforscher Daten von fast 1.000 Erwachsenen zwischen 22 und 60 Jahren analysiert, die an der Sleep and Healthy Activity, Diet, Environment, and Socialization (SHADES)-Studie teilgenommen hatten.

HH