Späte Mutterschaft hält geistig fit

21.11.2016

Viele Frauen haben im Verlauf der Wechseljahre das Gefühl, dass es mit ihrem Gehirn bergab geht. Jetzt fanden US-Forscher Faktoren, die dem geistigen Abwärtstrend offenbar entgegenwirken. Zum Beispiel, wenn eine Frau ihr letztes Baby nach dem 35. Lebensjahr bekommen hat.
Dem Gehirn tut es offenbar gut, wenn Frauen ihr letztes Baby vergleichsweise spät bekommen. image.originalResource.properties.copyright

Wie sich bei Tests mit 830 älteren Frauen zeigte, hatten jene, die ihr letztes Kind nach dem 35. Lebensjahr bekommen hatten, ein besseres verbales Gedächtnis als andere Teilnehmerinnen. Sie erinnerten sich besser an Wörter und konnten eine Geschichte nach einer Ablenkung genauer wiedergeben, so das Ergebnis der Studie, das im Journal of the American Geriatrics Society veröffentlicht wurde. Gemeinsam mit Kollegen hatte sich Roksana Karim von der University of Southern Carolina mit dem Einfluss von Schwangerschaften und der fruchtbaren Zeit von Frauen auf die geistige Leistung nach den Wechseljahren beschäftigt.

Die Hauptrolle spielen dabei den Wissenschaftlern zufolge die Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron. In Tierversuchen habe sich gezeigt, dass Östrogen einen positiven Einfluss auf die Chemie des Gehirns, seine Funktion und Struktur habe, so die Forscher. Progesteron stehe mit Wachstum und Entwicklung von Hirngewebe in Zusammenhang. Eine Freisetzung an Östrogenen und Progesteron, speziell später im Leben, scheine für das Gehirn vorteilhaft zu sein, so Karim. Des Weiteren schien sich eine größere Zeitspanne zwischen dem Beginn und dem Ende der Periode ebenfalls positiv auf die geistigen Funktionen auszuwirken. Und Frauen, die zehn Jahre oder länger die Pille oder andere hormonelle Verhütungsmittel genutzt hatten, schnitten bei Aufgaben zum verbalen Gedächtnis sowie bei der kritischen Denkfähigkeit besser ab. Auch diese Ergebnisse erklären sich die Forscher mit den Hormonen. So sorgten orale Verhütungsmittel zum Beispiel für einen stabilen Pegel an Geschlechtshormonen im Blut.

HH