Sport lindert Entzündungen durch körpereigenes „Cannabis“

ZOU | 19.11.2021

Es ist bekannt, dass Bewegung chronische Entzündungen im Körper verringert, die viele Krankheiten wie Krebs, Arthritis und Herzerkrankungen verursachen. Einer neuen Studie zufolge liegt das daran, dass Sport die Produktion von körpereigenen Cannabis-ähnlichen Substanzen erhöht: Sogenannte Endocannabinoide tragen dazu bei, dass Entzündungen zurückgehen.
Forscher haben herausgefunden, warum Sport einen so positiven Effekt auf die Gesundheit hat. image.originalResource.properties.copyright

Von 78 Menschen mit Arthritis absolvierten 38 sechs Wochen lang täglich 15 Minuten Muskelaufbauübungen, während die anderen 40 inaktiv waren. Am Studienende hatten sich die Schmerzen bei den Teilnehmern, die trainiert hatten, deutlich reduziert. Die aktiven Personen hatten zudem in ihrem Darm mehr Mikroorganismen, die entzündungshemmende Substanzen produzieren, sowie weniger entzündliche Botenstoffe und mehr körpereigene Cannabis-ähnliche Substanzen – Endocannabinoide  – im Blut. Dies berichten die Forscher in der Zeitschrift „Gut Microbes“.

Interessanterweise führte das Training zu diesen Effekten, indem es die Darmflora veränderte, was mit einem Anstieg der Endocannabinoide und der Bildung entzündungshemmender Substanzen verbunden war. Mindestens ein Drittel der entzündungshemmenden Wirkung der Darmflora war auf den Anstieg der Endocannabinoide zurückzuführen.

Doktor Amrita Vijay von der Universität Nottingham sagte: „Unsere Studie zeigt deutlich, dass Bewegung die körpereigenen Cannabis-ähnlichen Substanzen erhöht. Das kann sich auf viele Krankheiten positiv auswirken. Da das Interesse an Cannabidiolöl und anderen Nahrungsergänzungsmitteln zunimmt, ist es wichtig zu wissen, dass auch einfache Maßnahmen wie Bewegung die Endocannabinoide modulieren können.“

Quelle: DOI 10.1080/19490976.2021.1997559