Stiftung Warentest: Viele Gourmet-Öle sind mangelhaft

28.08.2015

Gourmet-Öle sind gelten als erlesen, köstlich und gesund. Doch halten die hochwertigen Produkte auch, was sie versprechen? Stiftung Warentest kommt zu einem erschreckenden Ergebnis: Viele Produkte enthalten gesundheitlich bedenkliche, sogar krebserregende Schadstoffe.
Leinöl, Walnuss- oder Arganöl: In Feinkostläden und gut sortierten Supermärkten gibt es viele Gourmet-Öle, die den Mahlzeiten einen ganz besonderen Geschmack verleihen sollen. image.originalResource.properties.copyright

Die Stiftung Warentest hat 25 Speiseöle der Sorten Lein-, Walnuss-, Sesam-, Traubenkern- und Arganöl getestet, darunter 16 Bioprodukte. Die Öle kosten bis zu 112 Euro pro Liter. Das Ergebnis: Elf Produkte sind „mangelhaft“, zwei davon nicht verkehrsfähig, die beiden hätten gar nicht verkauft werden dürfen. Viele der vermeintlich erlesenen Produkte enthalten bedenkliche Stoffe, von Lösemitteln bis zu potenziell krebserregenden Substanzen. Lediglich sieben Öle sind „gut“, darunter auch ein günstigeres Leinöl für 11,80 Euro pro Liter. Immerhin kann die Stiftung Warentest pro Sorte mindestens ein „gutes“ Öl empfehlen, außer bei Traubenkernöl. Hier lauten die Qualitätsurteile einmal „Ausreichend“ und zweimal „Mangelhaft“: In zwei von drei geprüften Traubenkernölen wiesen die Tester potenziell krebserregende Mineralölbestandteile nach. Bei einem der Öle lassen verschiedene Analysewerte darauf schließen, dass es mehr als 10 Prozent fremdes Speiseöl enthält.

In einem Walnussöl fanden die Tester zwei kritische Weichmacher, in einem anderen ungesunde Transfettsäuren – jeweils in hohen Gehalten. Ein Sesamöl enthielt Xylole, Ethylbenzol und Toluol – Lösemittel, die bisher in keinem der vielen Speiseöl-Tests der Stiftung Warentest nachgewiesen wurden. Zwei Leinöle hätten wegen zu hoher Gehalte an krebserregenden polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) gar nicht verkauft werden dürfen.

Stiftung Warentest/NK