Tigermücke: Krankheitsüberträger fassen in Deutschland Fuß
31.07.2015
Seit einigen Jahren beobachten Experten, dass Exemplare dieser Mückenart mit dem Fernverkehr aus Südeuropa nach Deutschland gelangen. Der außerordentlich milde Winter 2014/2015 hat der Tigermücke nun offenbar das Überleben hierzulande ermöglicht. In den letzten zwei Wochen fanden die Wissenschaftler Eier, Larven, Puppen und ausgewachsene Mücken an derselben Stelle im Osten Freiburgs, an der sich im letzten Jahr bereits eine Population angesiedelt hatte. Für die Vermehrung neu eingeschleppter Individuen aus Südeuropa wäre es saisonal außerordentlich früh, daher sprechen die Funde laut der Forscher für eine Überwinterung der Insekten.
Dies ist besonders vor dem Hintergrund wichtig, dass die Asiatische Tigermücke als Überträger von Krankheitserregern gilt. In Südeuropa war sie in den letzten Jahren für mehrere Ausbrüche und Fälle des Chikungunya- und des Dengue-Fiebers verantwortlich. Doch selbst wenn die Art sich in hierzulande festsetzen könnte, sei das Risiko der Übertragung laut der Forscher vom FLI sehr gering. Die Mücken seien nicht automatisch infiziert. Um einen Krankheitserreger weiterzugeben, müssten die Weibchen zunächst an einer infizierten Person Blut saugen, um die Erreger aufzunehmen. Solche Infektionsquellen seien hier selten und die Chancen des Erregers, in der Mücke zu überleben und beim nächsten Blutmahl wieder auf einen Menschen zu treffen, minimal. Die Wahrscheinlichkeiten erhöhten sich allerdings, je mehr Mücken sich ansiedeln und vermehren.
FLI/RF