Tipps gegen Schimmel in der Wohnung

30.11.2011

Was man gegen Schimmelbefall tun kann, erklärt Dr. Heike Otremba aus dem Referat Umwelthygiene des Gesundheitsamtes Bremen.
Ist Schimmel an der Wand, muss die Tapete erneuert werden. image.originalResource.properties.copyright

Frau Dr. Otremba, warum ist Schimmel bedenklich?

Otremba: Schimmelpilze können Reizungen der Schleimhäute hervorrufen. Die Nase läuft, man hat Schnupfen oder Husten. Schimmelpilze können außerdem Allergien auslösen.

Auf welche Weise kann man Schimmel entfernen?

Otremba: Bei glatten, geschlossenen Oberflächen wie Kunststoff, Glas oder lackierten Flächen reicht Wasser mit normalem Spülmittel. Poröse Oberflächen empfehlen wir, mit 70-prozentigem Alkohol abzuwischen. Da Alkohol mit Luft ein brennbares Gemisch geben kann, darf man ihn nur in kleinen Mengen in gut gelüfteten Räumen anwenden. Tapete mit Schimmelpilzbefall muss abgelöst werden. Wer Schimmel selbst entfernt, sollte eine Atemschutzmaske aufsetzen und die Türen zur Wohnung schließen. Hinterher dann die Kleidung und den Raum gründlich reinigen sowie gut durchlüften. Große Befall flächen, etwa eine ganze Wand, überlässt man besser einer erfahrenen Fachfirma. Ganz wichtig ist, herauszufinden, woher die Feuchtigkeit kommt, die den Schimmelbefall begünstigt hat. Die Ursache für die Feuchtigkeit muss beseitigt werden, sonst tritt Schimmel immer wieder auf.

Sind Polstermöbel feucht und schimmlig, lässt sich das meistens nicht mehr reinigen. War es nur ein kleiner Fleck, kann man es versuchen und sich dazu eventuell im Polsterfachgeschäft beraten lassen. Das Problem ist, dass auch nach oberflächlicher Reinigung jedes Mal, wenn man sich auf das Polster setzt, Schimmelpilzsporen aufgewirbelt werden. Deswegen sollte man sich besonders als Angehöriger einer Risikogruppe, also zum Beispiel als Asthmatiker oder Allergiker, genau überlegen, ob man die Möbel weiter nutzen will. Solche Menschen sollten Schimmel übrigens auf keinen Fall selbst entfernen.

Wie kann man Schimmelbefall in Wohnungen vorbeugen?

Otremba: Empfohlen wird, drei- bis viermal täglich zu lüften, mit Durchzug oder Stoßlüften. Fenster sollte man im Winter nicht kippen. Das kann dazu führen, dass man in der Fensterlaibung einen Schimmelpilzbefall bekommt. Außerdem sollte man eine Wohnung im Winter nie völlig auskühlen lassen. Wer in der Wohnung einzelne Räume etwas kühler haben möchte als andere, sollte die Türen zu diesen Räumen geschlossen halten. So verhindert man, dass warme, feuchte Luft in kühlere Räume gelangt und dort an den Wänden kondensiert. Möbel oder schwere Gardinen gehören nicht direkt an eine Außenwand. Besonders wenn es große Möbelstücke sind, sollte man immer fünf bis zehn Zentimeter Platz zur Wand lassen.

FS

Weiterführende Informationen

Mehr zum Thema Schimmelbefall in der Wohnung und seine rechtliche Bewertung für Mieter und Vermieter lesen Sie im Lexikon von Immowelt.