Tödliche Hitzewellen nehmen zu
22.06.2017
Potenziell tödliche Hitzewellen werden den Berechnungen zufolge bis ins Jahr 2100 etwa 48 Prozent der Weltbevölkerung betreffen, wenn der Ausstoß von Treibhausgasen von heute an drastisch reduziert würde. Wird der Treibhauseffekt nicht vermindert, beläuft sich die Rate im Jahr 2100 auf 74 Prozent. Die Wissenschaftler um Dr. Camilo Mora an der Universität von Hawaii werteten Publikationen zu Perioden mit hitzebedingten Todesfällen aus dem Zeitraum von 1980 bis 2014 aus. Dabei identifizierten sie 783 solcher Ereignisse in 164 Städten in 36 Ländern und analysierten die klimatischen Bedingungen zu dieser Zeit. Ziel der Untersuchung war es, durchschnittliche Schwellenwerte zu ermitteln, ab der eine Hitzewelle potenziell tödlich sein kann.
Entscheidend neben der Temperatur sei hierfür auch die relative Luftfeuchtigkeit. Übersteigt die Außentemperatur die Körperkerntemperatur von 37 Grad Celsius, kann der Körper keine Wärme mehr abgeben. Bei einer zu hohen Luftfeuchtigkeit kann auch kein Schweiß mehr verdunsten. Dies kann zu einem Hitzschlag führen. Mithilfe der errechneten Schwellenwerte ließen sich Hochrechnungen für die nächsten Jahre treffen. Am stärksten werde sich die Zunahme an Hitzeperioden in den Tropen bemerkbar machen, da hier das ganze Jahr über hohe Temperaturen herrschen. Es sei nur noch eine geringe Erderwärmung nötig, dann seien die klimatischen Bedingungen in den Tropen potenziell tödlich. „In Bezug auf Hitzewellen sind unsere Optionen zwischen schlecht und schrecklich“, schreibt Studienautor Mora in einer Pressemitteilung der Universität. Eine Eindämmung des Treibhauseffekts müsse oberstes Ziel sein, so die Forscher.
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