Übergewicht: Macht Morgensonne leicht?

03.04.2014

Licht und Körpergewicht scheinen miteinander in Verbindung zu stehen. Dass dabei nicht nur Dauer und Intensität eine Rolle, sondern auch die Tageszeit, konnten jetzt US-amerikanische Neurologen nachweisen. Wer schon am Morgen moderate Lichtmengen tanken kann, wiegt demnach weniger.

Studienteilnehmer, die über den Tag gesehen das meiste Licht am Morgen abbekamen, hatten einen deutlich geringeren Body Mass Index (BMI) als jene, bei denen dies erst später am Tag der Fall war. „Je früher am Tag die Lichteinwirkung, umso geringer der BMI und umgekehrt“, sagt Mitautorin Kathryn Reid. Der Einfluss des Morgenlichts auf das Körpergewicht sei unabhängig von der körperlichen Aktivität, der täglichen Kalorienmenge, Schlafzeiten, Alter oder Jahreszeiten, berichtet die Neurologin gemeinsam mit Kollegen im wissenschaftlichen Online-Journal PLOS ONE.

„Bekommt man zu bestimmten Tageszeiten nicht genug Licht, kann dies die innere Uhr aus dem Gleichgewicht bringen“, erklärt Neurologie-Professorin Phyllis C. Zee das Phänomen. Dies wiederum könne sich auf Stoffwechselvorgänge im Körper auswirken und so zu einer Gewichtszunahme führen. Die Botschaft ihrer Studie sei daher, dass Menschen zwischen 8:00 Uhr morgens und nachmittags mehr helles Licht abbekommen sollten. Schon 20 bis 30 Minuten Morgenlicht wirken sich den Neurologen zufolge positiv auf das Körpergewicht aus. Die Empfehlung für Büroräume liegt bei einer Beleuchtungsstärke von 500 lux. Dies sei die Mindestgrenze, ab der Licht das Körpergewicht positiv beeinflusse, so die Forscher. Wer die Möglichkeit hat, nach draußen zu gehen, umso besser. Selbst an einem bewölkten Tag herrsche im Freien eine Helligkeit von mehr als 1.000 lux.

HH