Ultraschall gegen Gedächtnisverlust bei Alzheimer

08.01.2020

Sechs Jahre lang haben Forscher der Universitätsklinik für Neurologie in Wien an einer Therapiemethode für Alzheimer und andere neurologische Erkrankungen gefeilt, mit beeindruckendem Ergebnis: Mit ihrer weltweit neuen, nicht-invasiven Ultraschall-Methode können sie Nervenzellen aktivieren und damit zur Regeneration von Hirnfunktionen bei Alzheimer-Kranken beitragen.
Wissenschaftler arbeiten an diversen Methoden, um Alzheimer künftig aufhalten und heilen zu können. image.originalResource.properties.copyright

Mit der neuen Methode, die sogenannte transkranielle Pulsstimulation mit Ultraschall (TPS), kann man von außen alle Bereiche des Hirns erreichen, ohne in den Körper einzudringen. Prof. Beisteiner von der MedUni Wien erläutert: „Die TPS macht es weltweit erstmalig möglich, mit einem Ultraschall-Puls direkt am Schädelknochen, nicht-invasiv, schmerzfrei und bei vollem Bewusstsein in alle Bereiche des Gehirns vorzudringen und dort ganz gezielt Hirn-Areale anzusteuern und diese zu aktivieren.“

Stimulation von Nervenzellen verbessert Hirnfunktion

Die zu behandelnden Hirn-Areale werden vorher durch eine MRT-Untersuchung genau bestimmt. Durch die TPS werden dann an diesen Stellen Nervenzellen aktiviert, was zur Ausbildung neuer Netzwerke führt, die die Hirnfunktion verbessern. Das zeigt sich an einer steigenden Gedächtnisleistung.

Beisteiner verdeutlicht dies an einem Beispiel: „Es ist, als ob man einen alten Motor wieder anwirft. Jene Nervenzellen, die noch aktivierbar sind, zeigen danach deutliche Verbesserungen. Dadurch wird der Leistungsabfall gebremst.“ Die Verbesserungen zeigten sich bereits nach sechs einstündigen Sitzungen innerhalb von zwei Wochen. Bevor die Methode flächendeckend eingesetzt werden kann, müssen die Ergebnisse der Pilotstudie aber noch in größeren klinischen Studien bestätigt werden.

ZOU