Hoher Internetkonsum: Jugendliche Mädchen sind unzufrieden mit dem eigenen Körper

27.02.2012

Mehr als 40 Prozent der Teenagerinnen, die viel Zeit in sozialen Netzwerken wie Facebook verbringen, sind unzufrieden mit ihrem Körper. Das geht aus einer australischen Studie hervor.
Ob es an den vielen Anzeigen für Schönheits- und Abnehmprodukte liegt, dass Teenagerinnen mit einem hohen Internetkonsum unzufrieden mit ihrem Körper sind? image.originalResource.properties.copyright

Das Internet scheint die Sicht jugendlicher Mädchen auf ihren Körper ebenso zu beeinflussen wie andere Medien, in etwa Fernsehen oder Zeitschriften. Das legt zumindest die Psychologin Dr. Amy Slater von der Flinders University in Adelaide, Australien nahe. Sie hatte 1100 australische Teenagerinnen befragt, wie viel sie das Internet, und dort speziell soziale Netzwerke, nutzen und wie zufrieden sie mit sich und ihrem Körper sind.

Dr. Slater kam dabei zu dem Ergebnis, dass 13- bis 15-jährige Mädchen im Mittel mehr als eineinhalb Stunden täglich bei Facebook und Co. verbrachten und durchschnittlich 215 "Freunde" hatten. Das Alarmierende daran: Jene Jugendliche, die viel Zeit in soziale Netzwerke investierten, waren häufiger unzufrieden mit sich und ihrem Körper und fühlten sich häufiger deprimiert. 40 Prozent aller befragten Mädchen gaben an, sich an ihrem Gewicht zu stören. Jene hingegen, die mehr Zeit mit Hausarbeiten zubrachten, zeigten sich bei der Umfrage deutlich ausgeglichener und hatten auch ein besseres Selbstwertgefühl.

Die Psychologin Dr. Slater glaubt, dass das von Fernsehen und anderen Medien verbreitete weibliche Schönheitsideal auch im Internet präsent sei und somit einen großen Einfluss auf das Selbstbild junger Frauen habe. Bei den Untersuchungen zu dem Thema hätten sie und ihre Kollegen auf Webseiten, die junge Frauen ansprechen, viele Anzeigen für Schönheits- und Abnehmprodukte gefunden.

Unklar bleibt allerdings, ob viel im Internet verbrachte Zeit erst zu der Unzufriedenheit führe oder ob sich ohnehin schon unzufriedene Mädchen dort einfach länger aufhalten. Daher seien weitere Untersuchungen erforderlich, meinte die Psychologin.

FH