Urlaub an der See – Wohltat für Körper und Geist

27.03.2017

Eine Auszeit am Meer kann Atemwegs- und Hautkrankheiten lindern.
Urlaub am Meer ist für viele Menschen eine Wohltat für Körper und Seele. image.originalResource.properties.copyright

Was macht Nord- oder Ostsee so reizvoll? Da wäre zum einen die Wirkung auf die Gemütslage. Die Weite, das Meeresrauschen, die Rufe der Möwen, der Wind – bei den meisten Menschen schaltet der Geist einige Gänge herunter, wenn sie sich im Urlaub am Meer aufhalten. An der Küste fühlen sie sich frei, Bewegung jeder Art ist möglich, der Strand lädt zu ausgedehnten Spaziergängen, zu Bewegungsspielen ein, Baden in der Brandung weckt Lebensgeister, man fühlt sich der Natur und dem Ursprung allen Lebens sehr nah.

Die Mischung aus oft kühler Luft, Wind und Wasser fordert den Körper. Er reagiert auf diese Reize unter anderem mit der vermehrten Bildung des besten körpereigenen Entzündungshemmers: Kortisol. Zudem härten Spaziergänge und Bäder im Meer den Körper ab. Er stellt sich auf die veränderten Herausforderungen ein. Wer sich häufig im Wasser tummelt und mit der Brandung "spielt", bekommt zudem gratis eine hervorragende Massage, die das Bindegewebe stärkt.

Befreit aufatmen

Darüber hinaus wirkt das Meer auch auf verschiedene Erkrankungen günstig. Da wären zum einen die Atemwege: Sie profitieren von der Gischt, die Besucher direkt inhalieren, wenn sie sich am Meeressaum aufhalten. Die kleinen Salzwassertröpfchen, die sich in der Luft befinden, gelangen in obere und untere Atemwege, befeuchten sie und lösen Schleim. Für Asthmatiker und Menschen mit Bronchitis oder einer Entzündung der Nasennebenhöhlen eine heilsame Wohltat.

Auch Allergikern bekommt das maritime Klima gut: Die Luft enthält kaum Pollen. Hausstaubmilben und Schimmelpilze hält jedoch auch das Meeresklima nicht fern. Deshalb suchen sich Menschen, die auf diese Kleinstlebewesen allergisch reagieren, am besten eine für Allergiker geeignete Ferienunterkunft.

Salz auf der Haut

Menschen mit Hautkrankheiten wie Neurodermitis oder Psoriasis bemerken durch den Aufenthalt am Meer oft ebenfalls eine deutliche Besserung ihres Hautzustands. Das liegt an der Kombination von Salzwasser auf der Haut und UV-Strahlung. Das Salz löst Schuppen von der Haut und hemmt Entzündungen. Auch UV-Strahlen wirken antientzündlich. Sie hemmen bestimmte Zellen des Immunsystems und lindern Juckreiz.

Was zu beachten ist

Gibt es bei so viel Positivem auch Nebenwirkungen einer Klimatherapie am Meer? Einige Punkte sollte jeder Urlauber beachten, um die kostbare Urlaubszeit gesund genießen zu können:

  • Die individuelle Empfindlichkeit berücksichtigen. Für manchen ist das Reizklima an der Nordsee zu belastend oder Beschwerden verschlechtern sich sogar. Dann eignet sich die mildere Ostsee besser.
  • Man sollte nicht zu schnell zu viel wollen. Um den Körper an das Reizklima zu gewöhnen, geht man die ersten drei Tage besser etwas langsamer an, geht zum Beispiel erst einmal nur auf dem Küstenwanderweg spazieren, bevor man sich in die Brandung und ins Wasser begibt. Wichtig ist auch ausreichend Schlaf.

Besonders am Meer muss man an den Sonnenschutz denken, denn kühler Wind lässt die Sonneneinstrahlung oft unerheblich erscheinen, es ist ja nicht heiß. Doch gerade am Meer kommt die UV-Strahlung intensiver beim Menschen an, und das schon ab Mai. Das heißt, dass sich auch Osterurlauber Sonnencreme satt gönnen sollten, um ihre Haut keiner Gefahr auszusetzen.

Apothekerin Isabel Weinert