USA: Antibakterielle Seife geht vom Markt

06.09.2016

Grippe, Husten, Brech-Durchfall: Krankheitserregende Keime können theoretisch überall sein. Der beste Schutz ist Händewaschen. Um ganz sicher zu gehen, setzen manche Menschen auf antibakterielle Seifen, Waschgele und -lotionen. Die US-Gesundheitsbehörde FDA will den Verkauf dieser Produkte jetzt stoppen.
Manche Seifen und Waschlotionen enthalten spezielle Wirkstoffe gegen Bakterien. image.originalResource.properties.copyright

Bisher sei nicht nachgewiesen, dass die keimtötenden Produkte besser vor Krankheiten schützen als Händewaschen mit klarem Wasser und ganz normaler Seife, begründet die Behörde ihren Schritt. Stattdessen gebe es jedoch Bedenken, dass die antibakteriellen Zusätze auf lange Sicht der Gesundheit schaden könnten. Deshalb hat die FDA, eine Regel erlassen, um freiverkäufliche antiseptische Waschprodukte, darunter Waschgele, -schäume und Flüssigseifen, feste Seifen und Duschlotionen aus den Einkaufsregalen zu verbannen. Die neue Regelung tritt in genau einem Jahr in Kraft und bezieht sich auf 19 aktive Inhaltsstoffe, zu denen unter anderem Triclosan und Triclocarban gehören. Eine Ausnahme sind derzeit noch Benzalkoniumchlorid, Benzethoniumchlorid und Chlorxylenol, die noch untersucht werden. Hand-Desinfektionsmittel, wie sie beispielsweise in Arztpraxen oder Krankenhäusern verwendet werden, seien von dem Verbot nicht betroffen, so die FDA.

Um sich vor einer Ansteckung zu schützen, sei es immer noch der beste Weg, sich zu Hause, in der Schule und anderswo einfach nur die Hände zu waschen, sagen die FDA-Experten. Mit normaler Seife und Wasser. Dies verringere die Verbreitung vieler verschiedener Arten von Infektionen und die Gefahr krank zu werden.

Triclosan ist heutzutage in vielen unterschiedlichen Produkten enthalten, zum Beispiel in Kleidung, Zahnpasta, Bodenbelägen oder Spielsachen. Menschen seien deshalb langfristig größeren Mengen an Triclosan ausgesetzt als bisher angenommen, heißt es von Seiten der FDA. Deswegen gebe es Bedenken, wegen der möglichen Risiken, die sich durch die Verwendung dieser Stoffe im Laufe eines Lebens ansammeln. Die EU hat Triclosan kürzlich aus kosmetischen Pflegeprodukten verbannt, die längere Zeit auf der Haut verbleiben.

HH