Verhütungsmittel schränken die Fruchtbarkeit ein

Dr. Karen Zoufal | 13.11.2020

Eine neue Studie zeigt, dass es einige Zeit dauern kann, bis die Fruchtbarkeit nach dem Absetzen der Pille, Spirale oder Dreimonatsspritze zurückkehrt. Bei einigen Verhütungsmitteln kann es sogar bis zu acht Monaten dauern. Dabei spielt es offenbar keine Rolle, wie lange mit den entsprechenden Methoden verhütet wurde.
Bei manchen Frauen kann es einige Zeit dauern, bis die Fruchtbarkeit nach dem Absetzen von hormonellen Verhütungsmitteln zurückkehrt. image.originalResource.properties.copyright

Etwas mehr als jede zweite Frau (56 Prozent) wird nach dem Absetzen von hormonellen Verhütungsmitteln innerhalb von sechs Monatszyklen schwanger. Bei 77 Prozent klappt es innerhalb eines Jahres. Dies zeigen Befragungen von fast 18.000 Frauen aus Dänemark und Nordamerika, die zwischen 2007 und 2019 eine Schwangerschaft planten und zuvor hormonell verhütet hatten. Die Studienergebnisse sind im Onlinemagazin "BMJ" veröffentlicht.

Dreimonatsspritze beeinträchtigt die Fruchtbarkeit am längsten

Bei Frauen, die eine Dreimonatsspritze verwendeten, dauerte es mit fünf bis acht Zyklen am längsten, bis die Fruchtbarkeit zurückkehrte, gefolgt von Verhütungspflastern mit durchschnittlich vier Monaten. Bei der Antibabypille und Vaginalringen dauerte es drei und bei der Spirale zwei Zyklen. Der Wiederbeginn der Fruchtbarkeit hing nicht davon ab, wie lange die Frauen die Verhütungsmittel angewendet hatten.

Die am häufigsten verwendete Verhütungsmethode war die Antibabypille (38 Prozent), gefolgt von Kondomen (31 Prozent) und natürlichen Methoden wie das Vermeidung von Sex in der fruchtbaren Phase (15 Prozent). Ungefähr 13 Prozent der Frauen verwendeten die Spirale.

Die Vielfalt an Verhütungsmitteln hat in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zugenommen. Frühere Studien haben meist nur die Auswirkungen der Antibabypille untersucht und ergaben ebenfalls, dass es nach Abbruch der Einnahme etwa drei Monate bis zur Rückkehr der Fruchtbarkeit dauerte.

Quelle: DOI 10.1136/bmj.m3966