Viele Unfalltote wegen Alkohol und Smartphones

14.07.2016

Noch immer sterben in Deutschland viele Menschen durch einen Verkehrsunfall. Orthopäden und Unfallchirurgen raten Autofahrern daher, im Straßenverkehr komplett auf Alkohol und das Handy zu verzichten.
Allein der Griff zum Handy steigert die Unfallgefahr beim Autofahren schon um das Fünffache. image.originalResource.properties.copyright

Viele Unfälle gehen laut Experten auf Alkohol am Steuer und die Nutzung des Handys zurück. „Wer bei Tempo 50 nur fünf Sekunden mit dem Handy beschäftigt ist, befindet sich mit seinem Auto 70 Meter im Blindflug“, warnt Professor Dr. Reinhard Hoffmann, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (DGOU). Der Griff zum Handy steigere die Unfallgefahr etwa um das Fünffache, das Lesen und Schreiben von Nachrichten sogar um das Zehnfache. „Es ist lebensgefährlich, während der Fahrt mit dem Smartphone zu hantieren. Das muss jedem Autofahrer bewusst sein“, betont Hoffmann. Am sichersten ist es demnach, das Handy beim Autofahren in der Tasche zu lassen. Zu den Hauptursachen schwerer und tödlicher Verkehrsunfälle gehört laut Experten nach wie vor das Fahren unter Alkoholeinfluss. 256 Menschen seien im vergangenen Jahr bei Alkoholunfällen ums Leben gekommen. Bereits bei niedrigen Blutalkoholwerten könnten Autofahrer Entfernungen anderer Verkehrsteilnehmer und Geschwindigkeiten oft nicht mehr realistisch einschätzen. Daher sprechen sich die Orthopäden und Unfallchirurgen nachdrücklich für eine Null-Promille-Grenze aus.

Wie aus der Verkehrsunfallstatistik 2015 des Statistischen Bundesamts hervorgeht, wurden im vergangenen Jahr 3.459 Menschen auf deutschen Straßen getötet. Im Vorjahr waren es 3.377. Das bedeutet einen Anstieg um 2,4 Prozent. Damit sei die Anzahl der Unfalltoten zum zweiten Mal in Folge gestiegen, so die Experten der DGOU. Zuvor war die Zahl der tödlich verunglückten Verkehrsteilnehmer mit wenigen Ausnahmen über drei Jahrzehnte kontinuierlich gesunken. „Diese Bilanz zeigt, dass sinkende Unfallzahlen kein Selbstläufer sind und sämtliche Anstrengungen zur Unfallprävention nicht nachlassen dürfen“, sagt Hoffmann.

DGOU/ HH