Viererkombi senkt Bluthochdruck besser

DH/PZ/RF | 02.09.2021

Bluthochdruck-Patienten müssen häufig ohne spürbaren Leidensdruck gleich mehrere Tabletten schlucken. Viele nehmen daher ihre Medikamente nicht so regelmäßig wie nötig. Abhilfe schaffen sollen Tabletten, die mehrere Wirkstoffe enthalten. Studiendaten für eine Viererkombination gleich zum Therapiestart belegen Vorteile dieser Behandlung.
Gleich zu Beginn der Blutdrucktherapie können mehrere Wirkstoffe in einer Arznei sinnvoll sein. image.originalResource.properties.copyright

Die Teilnehmer der australischen Studie erhielten gleich bei der Diagnose statt eines einzelnen Wirkstoffs eine sogenannte Polypille, die vier verschiedene Wirkstoffe enthält, „Quadpill“ genannt – allerdings in jeweils niedrigerer Dosierung, als normalerweise üblich. Die Vergleichsgruppe bekam eine Therapie mit Einzelwirkstoff. Falls diese Behandlung nicht ausreichte, konnten in beiden Gruppen weitere Medikamente hinzugefügt werden.

Nach zwölf Wochen hatten 15 Prozent der Teilnehmer der Quadpill-Gruppe zusätzlich ein weiteres blutdrucksenkendes Mittel erhalten, gegenüber 40 Prozent der Personen in der Kontrollgruppe. Im Schnitt lag der obere Blutdruckwert in der Quadpill-Gruppe um 6,9 mmHg niedriger als in der herkömmlich behandelten Gruppe. Nach 52 Wochen lag der durchschnittliche systolische Bluthochdruck sogar um 7,7 mmHg niedriger als in der herkömmlich behandelten Gruppe. Bei 81 Prozent der Quadpill-Gruppe galt der Blutdruck als gut kontrolliert, gegenüber 62 Prozent unter Standardtherapie.

Die Forscher sehen damit die frühe Behandlung von Bluthochdruck mit einer niedrig dosierten Fixkombination aus vier Blutdruckmitteln als wirksamer an als die herkömmliche Vorgehensweise mit dem Start einer Monotherapie. Sie sei genauso sicher und dabei einfacher zu handhaben.

DOI: 10.1016/S0140-6736(21)01922-X