Vitamin-B12-Mangel erhöht das Risiko für Depressionen

ZOU | 16.12.2021

Ältere Menschen haben häufig einen geringen Spiegel an B-Vitaminen wie Folsäure und Vitamin B12. Eine Studie aus Irland zeigt, dass dies in der Bevölkerung nicht nur häufig der Fall ist, sondern ein niedriger Vitamin-B12-Status bei Erwachsenen ab 50 Jahren zudem vermehrt mit depressiven Symptomen verbunden ist.
Ältere Menschen haben häufiger einen Mangel an Vitamin B12, der offenbar auch das Risiko für eine Depression erhöhen kann. image.originalResource.properties.copyright

Eine Auswertung der Daten von knapp 4.000 älteren Erwachsenen ergab, dass bei Personen mit einem mangelhaften B12-Status das Risiko für depressive Symptome innerhalb der nächsten vier Jahre um 51 Prozent erhöht war. Dabei nahm die Wahrscheinlichkeit einer Depression mit zunehmendem Alter ab. Für Folsäure wurde dieser Zusammenhang nicht nachgewiesen. Andere Faktoren, die den Spiegel von Mikronährstoffen beeinflussten, waren Fettleibigkeit, die Einnahme bestimmter Medikamente, Rauchen, das Geschlecht und der Wohnort.

In Irland hatte etwa jeder achte ältere Erwachsene einen niedrigen B12-Spiegel. Vitamin B12 ist wichtig für die Blutbildung, die Nerven und die geistige Leistungsfähigkeit. „Diese Studie ist von hoher Relevanz angesichts der hohen Prävalenz von Depressionen bei älteren Erwachsenen, die in Irland leben – insbesondere, weil bei jedem achten älteren Erwachsene ein niedriger B12-Spiegel vorliegt“, sagt Dr. Eamon Laird vom Trinity College Dublin, der die Ergebnisse im „British Journal of Nutrition“ veröffentlicht hatte. Der Experte hält es für sinnvoll, offizielle Regelungen zu schaffen, um Lebensmittel wie Frühstückszerealien mit B-Vitaminen anzureichern.

Vitamin B12 steckt in tierischen Lebensmitteln, vor allem in Innereien, Fleisch, Fisch, Meeresfrüchten, Eiern und Milchprodukten. Wer sich vegan ernährt, muss Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, um seinen Bedarf zu decken. Auch bei Vegetariern kommt es eher zu einer Unterversorgung als bei Fleischessern.

Quelle: DOI 10.1017/S0007114521004748