Unerwünschtes Plus: Wann Kaffeemaschinen Blei freisetzen

19.11.2015

Manche Kaffee- und Espressomaschinen setzen höhere Mengen an Blei frei als erwünscht. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), die elf Wasserkocher und acht Kaffeemaschinen, darunter drei Siebträger-Espressomaschinen, drei Kaffeepad- und zwei Kapselmaschinen, getestet hatten.
Beim Aufbrühen von Kaffee können sich Schadstoffe wie Blei aus der Maschine im Wasser lösen. image.originalResource.properties.copyright

Im Großen und Ganzen lagen die gemessenen Konzentrationen innerhalb der vom Europarat festgelegten Grenzwerte, so das Fazit der Forscher. Allerdings setzten einige Siebträger-Espressomaschinen im Vergleich zu den getesteten Kaffeepad- und Kapselmaschinen, insbesondere nach dem Entkalken, höhere Mengen an Blei frei. Wie die Forscher in der Fachzeitschrift Food Additives & Contaminants: Part A berichten, überschritten zwei Siebträger-Espressomaschinen bei den durchgeführten Freisetzungsexperimenten den vom Europarat empfohlenen Wert von 10 µg/kg. Eine davon blieb nach dem Entkalken unter 40 µg/kg, eine Menge, die der Europarat für noch akzeptabel hält, wenn er zeitlich begrenzt ist. Die andere lag zum Teil weit darüber. Bei allen anderen Maschinen lagen die Werte den Wissenschaftlern zufolge sowohl vor als auch nach der Entkalkung unter 10 µg/kg. Dies zeige, dass es Herstellern möglich sei, die hohen Metallabgaben einiger Maschinen zu vermeiden.

Weiterhin beobachteten die Forscher, dass die Metallfreisetzung von der ersten bis zur fünften Probe innerhalb eines Tages abnahm. Spülvorgänge können also die Konzentration verringern. Das BfR empfiehlt daher, die Spülschritte, wie sie für die Benutzung von Siebträger-Espressomaschinen von den Herstellern empfohlenen werden, bei der täglichen Inbetriebnahme grundsätzlich durchzuführen. Nach dem Entkalken sollten die Spülschritte der Gebrauchsanleitung entsprechend wiederholt werden. Schon geringere Mengen an Blei können gesundheitsschädlich sein. Bei Erwachsenen sind Auswirkungen auf Blutdruck und Nieren bekannt. Eine besondere Risikogruppe sind schwangere Frauen, da Blei die Plazentaschranke passieren und zu Schäden in der Gehirnentwicklung des Kindes führen kann.

HH